Verhütungsmittel kostenlos
Kostenlose Verhütungsmittel? Ja! In Deutschland haben bestimmte Personengruppen bis 22 Jahre das Recht auf eine kostenfreie Versorgung mit verschreibungspflichtigen Verhütungsmitteln. Damit wird ein fairer Zugang zu essenziellen Gesundheitsleistungen gewährleistet. Das Geld für die Verhütungsmittel wird für die Personen bis 22 von den Krankenkassen gestellt. Die Vorteile einer solchen Kostenübernahme liegen auf der Hand: Sie fördert die gesundheitliche Selbstbestimmung und unterstützt ein verantwortungsvolles Verhalten in Bezug auf die sexuelle Gesundheit. Geld sollte niemals ein limitierender Faktor sein, wenn es um deine sexuelle Gesundheit geht.
Warum ist die Kostenübernahme von Verhütungsmitteln wichtig?
Eine Frage des Geldes. Sichere Verhütung ist eine Frage des Geldes. Das waren zumindest die Ergebnisse mehrerer Studien, die das Verhältnis zur Wahl einer sicheren Verhütung und dem eigenen oder auch gemeinschaftlichen Einkommen (mit Partner/in) von Frauen untersuchten. Es zeigte sich deutlich:
Frauen mit geringerem Einkommen greifen aufgrund fehlender Geldressourcen häufiger auf unsichere Verhütungsmethoden zurück oder verzichten ganz auf Verhütung. Sie sind folglich einem höheren Risiko ausgesetzt, ungewollt schwanger zu werden.
Die Wahl einer Verhütungsmethode, die zu dir passt!
Sind wir mal ganz ehrlich: Nicht jede Verhütungsmethode ist auch tatsächlich für jede Frau geeignet. Damit ist nicht nur gemeint, dass z.B. manche Frauen keine Hormone vertragen und deshalb auf eine Verhütung ohne Hormone angewiesen sind. Nein, es beginnt viel früher! Der gute Vorsatz, jeden Tag die Pille einzunehmen, und zwar möglichst um eine ähnliche Uhrzeit, an einen Verhütungsring im Kühlschrank oder an ein Diaphragma zu denken, ist lobenswert, scheitert jedoch häufig an der tatsächlichen Umsetzung.
Pearl-Index
Die meisten ungewollten Schwangerschaften passieren immer noch durch Anwendungsfehler vonseiten der Anwenderinnen. Genau ebendarum ist es wichtig, den Pearl-Index genau zu verstehen, denn da gibt es zweierlei: Mehr dazu in unserem Artikel ›Pearl-Index: Verlässlichkeit von Verhütungsmitteln erklärt‹
Doch was ist da tatsächlich das Problem? Ganz einfach, jede Frau hat ihr individuelles Leben mit Tages-/Wochen- und Lebensplan und viele dieser verschiedenen Pläne sind oft schwer, mit einer konsequenten und kontinuierlichen Anwendung bestimmter Verhütungsmittel zu vereinen. Es ist deshalb keine Überraschung, dass Verhütungsmittel mit hoher eigener Anwender-Verantwortung im Verhütungsvergleich nicht nur im Bereich Sicherheit schlechter abschneiden, sondern auch für viele Frauen unattraktiv sind. Was die ›Einmal-wird-schon-nichts-passieren‹– Hürde deutlich senkt.
Eine Langzeitverhütung von 3, 5 oder sogar 10 Jahren kann, da die Methode sein, mit der Verhütung endlich sorgenfrei klappt. Doch viele Frauen werden häufig von den hohen einmaligen Kosten zurückgehalten. Das sollte nicht passieren. Die persönliche Entscheidung für eine Verhütungsmethode, die für einen am besten passen könnte, sollte niemals vom Faktor Geld bestimmt sein. Die Kostenübernahme für Langzeitverhütungsmittel kann hier ausgleichend wirken. So kann die anfängliche Hürde der hohen Einmalkosten übersprungen werden und Frauen mit geringem Einkommen können so von einer unkomplizierten und sicheren Langzeitverhütung profitieren.
Kostenübernahme für Verhütungsmittel
Die Kosten für eine Langzeitverhütung können von vielen Frauen mit geringem Einkommen nicht getragen werden. Erfahrungsgemäß sprengt diese Art der Verhütung mit ihren höheren Einmal-Kosten zu Beginn der Anwendung leider den finanziellen Rahmen. Dabei zählt die Langzeitverhütung zu den sichersten Methoden, denn die meisten ungewollten Schwangerschaften entstehen wie bereits erwähnt durch Anwendungsfehler. Das ist bei der Langzeitverhütung ausgeschlossen, weshalb insbesondere Frauen mit geringem Einkommen davon profitieren können. Schließlich kann die finanzielle Situation durch eine ungewollte Schwangerschaft zusätzlich belastet werden und eine bereits schwierige Situation verschlechtern. Diesen Frauen würden wir eine große Last abnehmen, wenn wir ihnen kostenlos die Spirale (Kupferkette GyneFIX®, klassische Kupferspirale oder Hormonspirale) als verlässliches Langzeit-Verhütungsmittel leichter zugänglich machen. Außerdem würde dies ungewollten Schwangerschaften und folglich Schwangerschaftsabbrüchen vorbeugen. Auch BAföG-beziehende Studentinnen würden wir entlasten, wenn die Finanzierung ihrer Verhütung gesichert wäre.
Bisheriger Stand:
Manche Kommunen haben Regelungen entworfen, für eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel: Hier findest du eine Städteliste mit den jeweiligen Informationen. Über bestimmte Fonds werden so Gelder und Zuschüsse für Frauen mit geringem Einkommen zur Verfügung gestellt. Trotzdem blieb das Wissen über kostenlose Verhütungsmittel in weiten Teilen von Deutschland eher unbekannt, und die Leistung wird von vielen gar nicht in Anspruch genommen. Deshalb möchten wir dir hier alle möglichen Kostenübernahme-Modelle vorstellen und dir so ermöglichen, selbst für dich tätig zu werden oder anderen davon zu erzählen.
Arten der Kostenübernahme
Kostenübernahme ist nicht gleich Kostenübernahme. Generell muss gesagt sein, dass jede Kommune eigenständig entscheidet, ob ein Projekt zur Finanzierung für Verhütungsmittel bereitgestellt wird oder nicht. Bundesweite Regelungen gibt es leider nicht. Das bedeutet aber auch, dass jede Kommune, die so ein Projekt unterstützt, Regelungen, Anforderungen und Gewährleistungen individuell regelt. Eine Kostenübernahme in Berlin läuft dann etwa anders ab als in München.
Doch nicht nur der Ablauf unterscheidet sich von Ort zu Ort, sondern auch die Leistungen und Angebote, welche du beantragen kannst. Hier haben wir mal die wichtigsten Leistungsmodelle zusammengefasst:
Verhütungsmittel Kostenübernahme
Die vollständige Kostenübernahme ist ein Modell, welches beispielsweise in Berlin angewendet wird. Hier musst du einen Antrag über die pro familia Beratungsstelle oder Gesundheitsämter zur Kostenübernahme stellen. Bei der Antragstellung musst du oft mehrere Dokumente einreichen, um dein geringes Einkommen nachzuweisen. Bekommst du eine Zusage zur Kostenübernahme, erfolgt die Abrechnung direkt zwischen der Beratungsstelle oder dem Gesundheitsamt und der Apotheke bzw. der Frauenärztin oderdem Frauenarzt.
Verhütungsmittel Kostenerstattung
Im Gegensatz zur Kostenübernahme müssen hier die Kosten für die Verhütung zunächst einmal in Vorkasse bezahlt, werden. Über das Amt kannst du dann aber dein Geld wieder zurückholen. Dieses Modell betrifft auch nur Frauen, die unterhalb der Geringverdiener-Einkommensgrenze liegen oder über einen Leistungsbescheid verfügen (Hartz IV, Sozialgeld, Sozialhilfe, BAföG).
Verhütungsmittel Kostenzuschuss
Das dritte Modell, der sogenannte Kostenzuschuss, beinhaltet keine komplette Übernahme der Kosten, sondern nur eine Teilübernahme. Das bedeutet, ein Teil der Kosten wird von der Frau und ein Teil von einem eingerichteten Fonds oder einer anderen Stelle gezahlt. Abhängig von den Kosten des gewählten Verhütungsmittels kann bei diesem Modell die Eigenleistung auch schnell wieder zur Herausforderung werden, z.B. bei Spiralen oder auch der Kupferkette GyneFIX®.
Kostenübernahme Verhütungsmittel - Was gibt es noch zu wissen?
Sichere und individuell passende Verhütung sollte keine Frage des Geldes sein.
Tatsache ist jedoch, dass sich Frauen mit wenig Geld und Einkommen häufig eine zuverlässige und individuell zu ihnen passende Verhütung nicht leisten können. Sie wählen oft gezwungenermaßen die preiswerteste Verhütungsmethode, obwohl sie hinsichtlich der Sicherheit, der Wirkungsweise oder dem Anwendungskomfort nicht überzeugt sind. Gleichzeitig stehen diese Frauen auch vielen Vorurteilen gegenüber. Dabei ist die Suche nach einer Kostenübernahme für Verhütungsmittel ein Zeichen von Verantwortung. Deshalb wird es Zeit sich diese Vorurteile genauer anzuschauen.
Es muss doch nicht immer die teure Langzeitverhütung sein
Die Langzeitverhütung einfach als privilegierte Verhütungsmethode
Sex auf Staatskosten
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.
Ein bekanntes Verfahren neu entdecken
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.
So stellst du den Antrag kostenlos
Leider können wir dir nicht genau sagen, wie deine individuelle Beantragung ablaufen wird. Das liegt vor allem auch daran, dass Kommunen selbstständig entscheiden, wie und ob sie eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel finanzieren oder nicht. Allerdings können wir dir hier einen groben Leitfaden zur Verfügung stellen, an dem du dich orientieren kannst.
Was immer zählt: Wichtig ist, dass du das Rezept für deine Verhütungsmethode vor der Antragsstellung nicht einlösen darfst!
Der Verhütungsmittelfonds als Nachfolger der „Hilfe zur Familienplanung“
Wir begrüßen die Initiative vieler Städte und Kommunen, die Kosten für Verhütungsmittel für Frauen mit wenig Geld zu übernehmen und somit Verhütung kostenlos zu ermöglichen. Kritiker äußern „Verhütungsmittel gratis ist Sex auf Staatskosten“. Dabei sollten sie bedenken, dass sexuelles Verlangen ebenso wie Hunger zur Sicherung unseres Fortbestandes in uns Menschen verankert ist. Sexuelle Aktivität findet so oder so statt. Die Frage ist eben nur, ob durch ein Verhütungsmittel geschützt oder unter Verzicht auf Verhütung, weil das Geld dafür nicht reicht.
Ein einheitliches bundesweites Programm gibt es derzeit nicht. Kostenfreie Verhütung von der Stadt Berlin gibt es schon lange, mit guten Erfahrungen. In der Zwischenzeit ziehen weitere Städte nach und bilden für die Verhütungsmittel-Kostenübernahme sogenannte Verhütungsmittelfonds. Diese Verhütungsmittelfonds im Hinblick auf § 49 SGB II sollen den Wegfall der früheren Sozialleistung „Hilfe zur Familienplanung“ etwas auffangen, welche bedürftigen Frauen Kosten für ihre Verhütung bezahlt hat.
Der Zwiespalt in der Verhütungsberatung
Die Möglichkeit, dass Frauen über einen Verhütungsmittelfonds ihre Verhütung kostenlos erhalten können, ist grundsätzlich eine zielführende Maßnahme. Allerdings ist zu beachten, dass von den Städten und Landkreisen meistens eine bestimmte Summe Gelder für einen festgelegten Zeitraum bewilligt wird. In München wurde 2014 ein Verhütungsmittelfonds in Höhe von 1,6 Millionen Euro beschlossen. Dieser wurde bereits im Jahr 2016 auf 200.000 Euro gekürzt, weil offenbar weniger Frauen Verhütungsmittel kostenlos in Anspruch genommen hatten, als ursprünglich gedacht.
Ein solcher Fall ist aber eine Seltenheit. Denn meistens reicht die beschlossene Höhe der Gelder des Verhütungsmittelfonds bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an kostenlosen Verhütungsmitteln in der jeweiligen Region zu decken. Es passiert, dass der Topf nach einem gewissen Zeitraum ausgeschöpft und die Kostenübernahme ab diesem Zeitpunkt ausgesetzt ist. Häufig findet kurze Zeit später wieder die Übernahme der Kosten für Verhütungsmittel statt, weil neue Gelder für den Verhütungsmittelfonds bereitgestellt werden. Dennoch kann es zu Pausen kommen, sodass sich die Frau nicht darauf verlassen können, ihre Verhütungsmittel kostenlos zu erhalten.
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erleben die Beratungsstellen (z. B. Schwangerschaftsberatungsstellen wie pro familia) in der Verhütungsberatung einen Zwiespalt. Einerseits kennen Sie die Not und möchten so vielen Frauen wie möglich helfen, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Andererseits wissen sie, dass sie nicht allen bedürftigen Frauen kostenfreie Verhütung zur Verfügung stellen können: Zum einen, weil die Gelder des Verhütungsmittelfonds nicht ausreichen und zum anderen, weil aufgrund von begrenzter Kapazität die hohe Anzahl an Anfragen gar nicht abgearbeitet werden kann. Schließlich geht es neben der Verhütungsberatung auch noch um andere für Frauen und Familien wichtige Themen in einer solchen Beratungsstelle. Vermutlich findet in manchen Regionen keine breite Information über die Möglichkeit der Verhütungsmittel-Kostenübernahme statt, um einen aktuell nicht zu bewältigenden Ansturm zu vermeiden.
Die zahlreichen Rückmeldungen von Frauen an uns bestätigen, dass die höheren Einmal-Kosten die größte Hürde für eine Anwendung der Kupferkette GyneFIX® für eine mehrjährige Verhütung ohne Hormone darstellen. Insbesondere, wenn sich Frauen mit Sozialleistungsbezug wie z. B. Hartz IV eine Verhütung ohne Hormone wünschen, dann bleiben ihnen oft nur Kondome und/oder die natürlichen Verhütungsmethoden als Alternativen. (Anmerkung: Für Kondome als Verhütungsmittel gibt es in der Regel keine Kostenübernahme).
Die Beratungsstellen bitten die Gynäkologinnen und Gynäkologen, die Verordnung der Verhütungsmittel unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorzunehmen, damit das Geld aus dem Verhütungsmittelfonds verantwortungsbewusst eingesetzt wird. Es erweckt den Anschein, dass mit hormonellen Verhütungsmitteln wie Pille, Verhütungsring oder Verhütungspflaster deutlich mehr Frauen mit gratis Verhütung versorgt werden können, weil der Preis auf den ersten Blick niedriger ist.
Aber was ist, wenn eine Frau hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Verhütungsring, Verhütungspflaster oder Dreimonatsspritze aufgrund von Vorbehalten und aus Angst vor möglichen Gesundheitsrisiken nicht anwenden möchte? Oder wenn bei einer Frau bestimmte Risikofaktoren eine Verhütung mit Hormonen ausschließt? Ist sie dann gezwungen, Kondome anzuwenden, weil der Preis und die Kosten für eine Verhütung mit der Kupferkette oder mit der Kupferspirale bzw. Spirale zu hoch und somit unwirtschaftlich ist?
Im Hinblick auf die Wirkungsdauer betrachtet, entspricht die Kupferkette GyneFIX® trotz der höheren Kosten von rund 300 Euro einer wirtschaftlichen Verordnung. Denn summiert man die Kosten für die Verordnung von hormonellen Verhütungsmitteln für die Dauer von 5 Jahren und vergleicht diesen mit den Kosten für die Kupferkette GyneFIX®, dann schneidet die Kupferkette in vielen Fällen kostengünstiger ab. Die Kupferkette ist für eine Wirkungsdauer von 5 oder sogar 10 Jahren zugelassen, dafür fallen nur einmalige Kosten an. Und sie bietet noch weitere Vorteile: Weil sie direkt in der Gebärmutter wirkt, ohne dass die Anwenderin daran denken muss, sind ungewollte Schwangerschaften durch Anwendungsfehler wie Vergessen oder Wechselwirkungen ausgeschlossen. Das macht die Kupferkette GyneFIX® zur Verhütung einer Schwangerschaft, verglichen mit anderen Verhütungsmethoden sehr effektiv.
Nachfragen kostet nichts!
Frage bei der für deinen Wohnort zuständigen pro familia Beratungsstelle, einer der anderen Schwangerschaftsberatungsstellen (Diakonie, Donum Vitae, Caritas), dem Landratsamt, dem Sozialamt, dem Sozialdienst, dem Jobcenter oder dem Gesundheitsamt nach, um zu erfahren, ob du als bedürftige Frau mit geringem Einkommen die Kupferkette GyneFIX® als Verhütungsmittel kostenlos erhalten kannst.
Verhütungsmittelkosten in deiner Stadt
Verhütung ist zu teuer? In vielen Städten bekommen Frauen mit geringen Einkommen eine Unterstützung zur Finanzierung der Verhütung. Du möchtest dich über Finanzierungsmöglichkeiten spezifisch für deine Stadt oder Landkreis informieren? In unserer Städteliste oder über die obere Suchfunktion kannst du deine Stadt finden:
A
A
C
C
N
N
O
O
R
R
T
T
W
W