Schwanger trotz GyneFIX® ? - Was passiert, wenn es passiert ist?
Eine Schwangerschaft trotz Kupferkette GyneFIX® ist ein sehr seltenes Ereignis. Trotzdem tritt dieser Fall bedauerlicher Weise manchmal ein, denn bislang kann leider kein Verhütungsmittel eine hundertprozentige Sicherheit bieten.
Die Zahlen: Schwangerschaftsrisiko der Kupferkette GyneFIX®
[Quelle: Unser Hersteller CONRTEL Europe]
Immer dieser Pearl-Index
Schwangerschaften trotz GyneFIX® 2021 - 2023
2021
Schwangerschaftsrate: 0,177 %
keine Schwangerschaft: 99,98 %
2022
Schwangerschaftsrate: 0,160 %
keine Schwangerschaft: 99,98 %
2023
Schwangerschaftsrate: 0,359 %
keine Schwangerschaft: 99,96 %
[Quelle: Unser Hersteller CONRTEL Europe]
Wie konnte ich trotz Kupferkette GyneFIX® schwanger werden?
Die nackte Wahrheit lautet leider: Wer Sex hat, kann schwanger werden. Du akzeptierst immer ein gewisses Restrisiko für eine ungewollte Schwangerschaft, es sei denn du übst dich in Enthaltsamkeit. Bis heute bietet keine Verhütungsmethode eine 100%ige Sicherheit. Abhängig vom Pearl-Index des angewendeten Verhütungsmittels ist das Risiko ungewollt schwanger zu werden größer oder eben kleiner.
Mit deiner Wahl der Kupferkette GyneFIX® als hormonfreie Verhütungsmethode hast du Verantwortung für deine Familienplanung übernommen. Du hast dich sicher gefühlt, doch dann ist deine Periode als erstes Anzeichen ausgeblieben und plötzlich hältst du einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wie konnte das passieren?
Eine ungewollte Schwangerschaft, unabhängig unter welcher Verhütungsmethode, stellt für die Betroffene ein Dilemma dar. Sie wollte schließlich verhüten, weil sie in der aktuellen Lebensphase offenbar keinen Kinderwusch hegt. Den Umstand, dass die meisten Frauen mit der Kupferkette GyneFIX® zuverlässig hormonfrei verhüten, möchte man in dieser Situation nicht hören, weil es bei einem selbst nicht funktioniert hat.
Sollte unter Anwendung der Kupferkette GyneFIX® deine Periode ausbleiben, dann kann dies ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Wir raten dir zur Durchführung mehrerer Schwangerschaftstests an unterschiedlichen Tagen, um eine Schwangerschaft vorerst auszuschließen. Spätestens bei Vorliegen eines positiven Schwangerschaftstests solltest du deine Gynäkolog*in aufsuchen, um die Situation zu besprechen. Bei den Untersuchungen sollte auch die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft berücksichtigt und ausgeschlossen werden. Ein unplanmäßiges Ausbleiben der Periode sollte ebenfalls medizinisch abgeklärt werden.
Schwanger, weil die Kupferkette GyneFIX® verrutscht ist?
Schwanger trotz GyneFIX®, weil sie verrutscht ist? Der Entwickler, Dr. Dirk Wildemeersch, hat die Kupferkette GyneFIX® bewusst mit einem Knoten zur Fixierung im oberen Gebärmuttermuskel entwickelt. Selbst niedergelassener Gynäkologe, hat er mit Sorge vielfach verrutschte Spiralen und daraus resultierende ungewollte Schwangerschaften beobachtet. Er hatte zum Ziel, durch diese Weiterentwicklung der klassischen Spirale und einer innovativen Einlegetechnik mit Fixierung des IUD im oberen Gebärmuttermuskel (auch Myometrium genannt), dieses Problem zu beheben. Das ist ihm auch weitestgehend gelungen. Sofern der Knoten bei der Einlage mindestens 5 Millimeter tief im Muskelgewebe positioniert werden kann und danach der Prozess des Einwachsens im Muskel abgeschlossen ist, ist das Risiko einer unerwarteten Ausstoßung (Expulsion) sehr gering. Und somit ist in diesem Fall auch das Schwangerschaftsrisiko mit der Kupferkette GyneFIX® verglichen mit der Kupferspirale oder dem Kupferball geringer.
In der Medizin ist jedoch nichts unmöglich und unter Anwendung jeder Verhütungsmethode können ungewollte Schwangerschaften eintreten. Nicht für jede unter Anwendung eines Verhütungsmittels eintretende ungewollte Schwangerschaft gibt es eine logische Erklärung. Es klingt frustrierend, aber die Ursache dieser ungewollten Schwangerschaften können nicht bis ins letzte Detail aufgeklärt werden und bleiben ein ungelöstes Rätsel. Das Ziel der Natur lautet Fortpflanzung und manchmal schafft sie dies gegen alle Verhütungsaktivitäten durchzusetzen.
Zu solchen Fällen zählt zum Beispiel, wenn das Gewebe die Kupferkette GyneFIX® nach abgeschlossenem Einwachsprozess nach mehr als 6 Monaten unerwartet freigibt, die Kupferkette in der Gebärmutterhöhle liegt oder herausfällt und dadurch der hohe Verhütungsschutz nicht mehr gewährleistet ist.
Im ungünstigsten Fall geht die Kupferkette GyneFIX® unbemerkt verloren. In diesem selten eintretenden Moment wird ihr Vorteil leider zum Nachteil. Die Kupferkette GyneFIX® ist klein und flexibel, weshalb sie sich gut den individuellen Bedürfnissen der Gebärmutterhöhle anpassen kann. Dadurch entsteht ein hoher Tragekomfort, weil im Optimalfall die Anwenderin ihre Kupferkette GyneFIX® gar nicht spürt. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass man vielleicht ein Verlieren nicht bemerkt. Wir empfehlen daher, die Hygienemittel (Binden, Menstruationshose, Menstruationstasse) im Blick zu behalten und mindestens einmal pro Jahr regelmäßig eine Ultraschall-Kontrolluntersuchung in einer gynäkologischen Praxis durchführen zu lassen. Ob ein regelmäßiges Tasten nach dem Faden eine zusätzliche Sicherheitmaßnahme darstellt, ist unklar. Der Hersteller rät davon ab, nach dem Faden der Kupferkette GyneFI®X zu tasten, weil sich dadurch das Risiko einer Lockerung des Knotens und in Folge ein Verlieren der Kupferkette GyneFIX® ergeben könnte.
Noch unerwarteter ist das Eintreten einer ungewollten Schwangerschaft bei einwandfreier Position der Kupferkette GyneFIX® (auch in situ genannt).
Schwanger trotz GyneFIX®- Welche Erfahrungen gibt es?
Empfehlung des Herstellers bei Schwangerschaft trotz GyneFIX®
FAQ
Werden Schwangerschaften gemeldet und dokumentiert?
Wird eine Schwangerschaft unter der Anwendung der Kupferkette GyneFIX® festgestellt, meldet uns die gynäkologische Praxis mit einem Online-Formular dieses "unerwartete Ereignis". Jede Meldung wird mit dem Hersteller zusammen sorgfältig geprüft und die Schwangerschaft wird in der Berechnung des Schwangerschaftsrisikos unter GyneFIX® berücksichtigt und fließt am Ende in die Statistik ein. In diesem Online-Formular wird darum gebeten anzugeben, ob die Schwangere eine Ersatz-GyneFIX® für ihre zukünftige Verhütung wünscht. In einem solchen Fall würde eine Kupferkette GyneFIX®330 zur Verfügung gestellt werden. Fiel aufgrund einer in den Voruntersuchungen ermittelten Sondenlänge von weniger als 8cm ursprünglich die Wahl richtiger Weise auf das kurze Modell der GyneFIX200 mit dem Ziel geringerer Nebenwirkungen, wird dennoch ausschließlich eine GyneFIX®330 zur Verfügung gestellt. Denn dieses Modell mit 6 Kupferglieder kann aufgrund des höheren Kupfergehaltes noch etwas mehr Sicherheit bieten. Sollte es schon jemals zu einer ungewollten Schwangerschaft gekommen sein, unabhängig von der angewendeten Verhütungsmethode, raten wir grundsätzlich zur Verwendung vom Modell GyneFIX®330.
Zugegeben, es klingt etwas befremdlich für die Zukunft die Verhütungsmethode angeboten zu bekommen, unter welcher man jüngst ungewollt schwanger geworden ist. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass ein großer Teil der wenigen trotz Kupferkette schwanger gewordenen Anwenderinnen, dieses Angebot annimmt. Meistens nicht sofort, aber mit etwas Abstand dann doch. Dies ist damit zu erklären, dass es unter den hormonfreien Verhütungsmitteln nur wenige Alternativen gibt. Die Kupferkette GyneFIX® stellt als kleinstes verfügbares IUD in der Gebärmutter den geringsten möglichen "Störfaktor" dar. Möchte man fortan weiter ohne Hormone verhüten und hatte während der Anwendung mit der Kupferkette GyneFIX® keine Beschwerden, dann kann dies für einen am Ende doch noch die beste Lösung der anstehenden Verhütungsfrage sein.
Bedeutet das Ziehen von GyneFIX® die Beendigung der Schwangerschaft?
„Es ist unklar, ob bei einer fortgeführten intrauterinen Schwangerschaft das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen durch die Entfernung des IUP verringert wird.“
(Quelle: DGGG/OEGG/SGGG (Hrsg.) (2024): S2k-Leitlinie Nichthormonelle Kontrazeption. AWMF siehe: S.136 )
Quellen
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