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Schwanger trotz GyneFIX® ? - Was passiert, wenn es passiert ist?

Eine Schwangerschaft trotz Kupferkette GyneFIX® ist ein sehr seltenes Ereignis. Trotzdem tritt dieser Fall bedauerlicher Weise manchmal ein, denn bislang kann leider kein Verhütungsmittel eine hundertprozentige Sicherheit bieten.

Inhalt
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    Schwanger trotz GyneFIX - was passiert, wenn es passiert ist.
    Was, wenn der Schwangerschaftstest trotz Spirale positiv ist?

    Die Zahlen: Schwangerschaftsrisiko der Kupferkette GyneFIX®

    Eine Schwangerschaft trotz Kupferkette GyneFIX® kommt sehr selten vor, denn die Kupferkette zählt zu den sichersten hormonfreien Verhütungsmethoden. Die Kupferkette GyneFIX® erzielt eine Verhütungssicherheit von 99,95 – 99,99 %. Das bedeutet, dass von 1000 Frauen, die mit GyneFIX® verhüten, maximal 1 bis 4 ungewollt schwanger werden pro Anwendungsjahr. Das sind sehr gute Daten im Vergleich zur Effektivität vieler anderer hormonfreier Verhütungsmittel, deren „typical use Pearl-Index“ häufig schlechter ausfällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit der Kupferkette GyneFIX® schwanger wirst, ist daher sehr gering. Uns ist dennoch bewusst, dass im Falle einer Schwangerschaft trotz Kupferkette GyneFIX®, Zahlen und Statistik dir als Betroffene keinen Trost spenden können.
    Verhütungssicherheit der Kupferkette GyneFIX®
    99.95 %

    [Quelle: Unser Hersteller CONRTEL Europe]

    Immer dieser Pearl-Index

    Mit dem Pearl-Index wird die Verhütungssicherheit einer Verhütungsmethode angegeben. Das ist alles allerdings nicht immer ganz so einfach. Lies hier überraschende Fakten zum Pearl-Index.

    Schwangerschaften trotz GyneFIX® 2021 - 2023

    Wie häufig kommt es in Deutschland zu einer Schwangerschaft trotz Kupferkette GyneFIX® ? Die Fälle, in welchen die Kupferkette GyneFIX® bei der hormonfreien Verhütung einer Schwangerschaft versagt, werden sorgfältig dokumentiert. Auf diese Weise kann das Schwangerschaftsrisiko mit GyneFIX® beziffert werden. Im Folgenden findest du die Schwangerschaftszahlen der Kupferkette von 2021 bis 2023, damit du ein besseres Verständnis für dieses seltene Ereignis bekommst:

    2021

    Schwangerschaftsrate: 0,177 %
    keine Schwangerschaft: 99,98 %

    Schwangerschaftsrate 2 von 1000 Frauen

    2022

    Schwangerschaftsrate: 0,160 %
    keine Schwangerschaft: 99,98 %

    Schwangerschaftsrate 2 von 1000 Frauen

    2023

    Schwangerschaftsrate: 0,359 %
    keine Schwangerschaft: 99,96 %

    [Quelle: Unser Hersteller CONRTEL Europe]

    Wie konnte ich trotz Kupferkette GyneFIX® schwanger werden?

    Die nackte Wahrheit lautet leider: Wer Sex hat, kann schwanger werden. Du akzeptierst immer ein gewisses Restrisiko für eine ungewollte Schwangerschaft, es sei denn du übst dich in Enthaltsamkeit. Bis heute bietet keine Verhütungsmethode eine 100%ige Sicherheit. Abhängig vom Pearl-Index des angewendeten Verhütungsmittels ist das Risiko ungewollt schwanger zu werden größer oder eben kleiner.

    Mit deiner Wahl der Kupferkette GyneFIX® als hormonfreie Verhütungsmethode hast du Verantwortung für deine Familienplanung übernommen. Du hast dich sicher gefühlt, doch dann ist deine Periode als erstes Anzeichen ausgeblieben und plötzlich hältst du einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wie konnte das passieren?

    Eine ungewollte Schwangerschaft, unabhängig unter welcher Verhütungsmethode, stellt für die Betroffene ein Dilemma dar. Sie wollte schließlich verhüten, weil sie in der aktuellen Lebensphase offenbar keinen Kinderwusch hegt. Den Umstand, dass die meisten Frauen mit der Kupferkette GyneFIX® zuverlässig hormonfrei verhüten, möchte man in dieser Situation nicht hören, weil es bei einem selbst nicht funktioniert hat

    Sollte unter Anwendung der Kupferkette GyneFIX® deine Periode ausbleiben, dann kann dies ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Wir raten dir zur Durchführung mehrerer Schwangerschaftstests an unterschiedlichen Tagen, um eine Schwangerschaft vorerst auszuschließen. Spätestens bei Vorliegen eines positiven Schwangerschaftstests solltest du deine Gynäkolog*in aufsuchen, um die Situation zu besprechen. Bei den Untersuchungen sollte auch die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft berücksichtigt und ausgeschlossen werden. Ein unplanmäßiges Ausbleiben der Periode sollte ebenfalls medizinisch abgeklärt werden.

    Schwanger, weil die Kupferkette GyneFIX® verrutscht ist?

    Schwanger trotz GyneFIX®, weil sie verrutscht ist? Der Entwickler, Dr. Dirk Wildemeersch, hat die Kupferkette GyneFIX® bewusst mit einem Knoten zur Fixierung im oberen Gebärmuttermuskel entwickelt. Selbst niedergelassener Gynäkologe, hat er mit Sorge vielfach verrutschte Spiralen und daraus resultierende ungewollte Schwangerschaften beobachtet. Er hatte zum Ziel, durch diese Weiterentwicklung der klassischen Spirale und einer innovativen Einlegetechnik mit Fixierung des IUD im oberen Gebärmuttermuskel (auch Myometrium genannt), dieses Problem zu beheben. Das ist ihm auch weitestgehend gelungen. Sofern der Knoten bei der Einlage mindestens 5 Millimeter tief im Muskelgewebe positioniert werden kann und danach der Prozess des Einwachsens im Muskel abgeschlossen ist, ist das Risiko einer unerwarteten Ausstoßung (Expulsion) sehr gering. Und somit ist in diesem Fall auch das Schwangerschaftsrisiko mit der Kupferkette GyneFIX® verglichen mit der Kupferspirale oder dem Kupferball geringer.

    In der Medizin ist jedoch nichts unmöglich und unter Anwendung jeder Verhütungsmethode können ungewollte Schwangerschaften eintreten. Nicht für jede unter Anwendung eines Verhütungsmittels eintretende ungewollte Schwangerschaft gibt es eine logische Erklärung. Es klingt frustrierend, aber die Ursache dieser ungewollten Schwangerschaften können nicht bis ins letzte Detail aufgeklärt werden und bleiben ein ungelöstes Rätsel. Das Ziel der Natur lautet Fortpflanzung und manchmal schafft sie dies gegen alle Verhütungsaktivitäten durchzusetzen.

    Zu solchen Fällen zählt zum Beispiel, wenn das Gewebe die Kupferkette GyneFIX® nach abgeschlossenem Einwachsprozess nach mehr als 6 Monaten unerwartet freigibt, die Kupferkette in der Gebärmutterhöhle liegt oder herausfällt und dadurch der hohe Verhütungsschutz nicht mehr gewährleistet ist.

    Im ungünstigsten Fall geht die Kupferkette GyneFIX® unbemerkt verloren. In diesem selten eintretenden Moment wird ihr Vorteil leider zum Nachteil. Die Kupferkette GyneFIX® ist klein und flexibel, weshalb sie sich gut den individuellen Bedürfnissen der Gebärmutterhöhle anpassen kann. Dadurch entsteht ein hoher Tragekomfort, weil im Optimalfall die Anwenderin ihre Kupferkette GyneFIX® gar nicht spürt. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass man vielleicht ein Verlieren nicht bemerkt. Wir empfehlen daher, die Hygienemittel (Binden, Menstruationshose, Menstruationstasse) im Blick zu behalten und mindestens einmal pro Jahr regelmäßig eine Ultraschall-Kontrolluntersuchung in einer gynäkologischen Praxis durchführen zu lassen. Ob ein regelmäßiges Tasten nach dem Faden eine zusätzliche Sicherheitmaßnahme darstellt, ist unklar. Der Hersteller rät davon ab, nach dem Faden der Kupferkette GyneFI®X zu tasten, weil sich dadurch das Risiko einer Lockerung des Knotens und in Folge ein Verlieren der Kupferkette GyneFIX® ergeben könnte.

    Noch unerwarteter ist das Eintreten einer ungewollten Schwangerschaft bei einwandfreier Position der Kupferkette GyneFIX® (auch in situ genannt).

    Schwanger trotz GyneFIX®- Welche Erfahrungen gibt es?

    Du möchtest wissen, ob Erfahrungen von mit der Kupferkette GyneFIX® schwanger gewordenen Anwenderinnen existieren? Eine ungewollte Schwangerschaft unter Anwendung der Kupferkette GyneFIX® wirft zahlreiche Fragen auf. Da kann es hilfreich sein, auf Erfahrungen von mit GyneFIX® überraschend schwanger gewordenen Anwenderinnen zurückgreifen zu können. Jede Schwangerschaft ist individuell und die befruchtete Eizelle nistet sich an unterschiedlichen Stellen ein. In der gynäkologischen Praxis wird man die Situation per Ultraschall untersuchen, bewerten und dich beraten.

    Empfehlung des Herstellers bei Schwangerschaft trotz GyneFIX®

    Die Empfehlung des Herstellers lautet wie folgt: Befindet sich die Kupferkette GyneFIX® in korrekter Position (auch „in situ“ genannt) und es hat sich eine Schwangerschaft eingestellt, dann sollte das IUD durch Ziehen am Faden entfernt werden. Ist der Faden nicht sichtbar, dann gelingt in der Regel eine Entfernung unter Sicht (mit Ultraschall) und einem Instrument namens IUP-Fasszange (Alligator forceps). Wird nach der Bewertung der individuellen Situation die Entscheidung getroffen, das IUD nicht zu entfernen, oder erweist sich die Entfernung als zu schwierig, dann ist zu berücksichtigen, dass ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt (auch Abort genannt), vorzeitige Wehen und/oder eine Sepsis bestehen kann; in diesem Fall ist eine engmaschigere Überwachung der Schwangeren erforderlich. Dich wird die Frage umtreiben, ob das Risiko für Fehlbildungen oder Geburtsfehler erhöht ist, wenn die Kupferkette GyneFIX® während der Schwangerschaft liegen bleibt. Studien haben keine Hinweise auf Anomalien ergeben. Die veröffentlichten Berichte deuten darauf hin, dass das Risiko für Geburtsfehler durch Kupferexposition nicht höher ist als das Grundrisiko.

    FAQ

    Wird eine Schwangerschaft unter der Anwendung der Kupferkette GyneFIX® festgestellt, meldet uns die gynäkologische Praxis mit einem Online-Formular dieses "unerwartete Ereignis". Jede Meldung wird mit dem Hersteller zusammen sorgfältig geprüft und die Schwangerschaft wird in der Berechnung des Schwangerschaftsrisikos unter GyneFIX® berücksichtigt und fließt am Ende in die Statistik ein. In diesem Online-Formular wird darum gebeten anzugeben, ob die Schwangere eine Ersatz-GyneFIX® für ihre zukünftige Verhütung wünscht. In einem solchen Fall würde eine Kupferkette GyneFIX®330 zur Verfügung gestellt werden. Fiel aufgrund einer in den Voruntersuchungen ermittelten Sondenlänge von weniger als 8cm ursprünglich die Wahl richtiger Weise auf das kurze Modell der GyneFIX200 mit dem Ziel geringerer Nebenwirkungen, wird dennoch ausschließlich eine GyneFIX®330 zur Verfügung gestellt. Denn dieses Modell mit 6 Kupferglieder kann aufgrund des höheren Kupfergehaltes noch etwas mehr Sicherheit bieten. Sollte es schon jemals zu einer ungewollten Schwangerschaft gekommen sein, unabhängig von der angewendeten Verhütungsmethode, raten wir grundsätzlich zur Verwendung vom Modell GyneFIX®330.

     

    Zugegeben, es klingt etwas befremdlich für die Zukunft die Verhütungsmethode angeboten zu bekommen, unter welcher man jüngst ungewollt schwanger geworden ist. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass ein großer Teil der wenigen trotz Kupferkette schwanger gewordenen Anwenderinnen, dieses Angebot annimmt. Meistens nicht sofort, aber mit etwas Abstand dann doch. Dies ist damit zu erklären, dass es unter den hormonfreien Verhütungsmitteln nur wenige Alternativen gibt. Die Kupferkette GyneFIX® stellt als kleinstes verfügbares IUD in der Gebärmutter den geringsten möglichen "Störfaktor" dar. Möchte man fortan weiter ohne Hormone verhüten und hatte während der Anwendung mit der Kupferkette GyneFIX® keine Beschwerden, dann kann dies für einen am Ende doch noch die beste Lösung der anstehenden Verhütungsfrage sein.

    Die Entscheidung, ob die Kupferkette GyneFIX® im Falle einer Schwangerschaft entfernt werden sollte oder nicht, hängt von der individuellen Situation ab. Generell lässt sich sagen, dass es sowohl Fälle gibt, in denen die Schwangerschaft mit liegender Kupferkette (in situ) fortgesetzt wird, als auch solche, in denen die GyneFIX® entfernt wird und die Schwangerschaft fortgesetzt wird.  Deshalb muss die Entscheidung, welche Vorgehensweise gewählt werden soll, immer individuell unter Berücksichtigung der Ultraschall-Untersuchungsergebnisse abgeklärt und sorgfältig mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt besprochen werden. Auch das Leitlinienprogramm der DGGG, OEGGG und SGGG kommt zu dem Schluss:

    „Es ist unklar, ob bei einer fortgeführten intrauterinen Schwangerschaft das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen durch die Entfernung des IUP verringert wird.“

    (Quelle: DGGG/OEGG/SGGG (Hrsg.) (2024): S2k-Leitlinie Nichthormonelle Kontrazeption. AWMF siehe: S.136 )

    Quellen
    1 DGGG/OEGG/SGGG (Hrsg.) (2024): S2k-Leitlinie Nichthormonelle Kontrazeption. AWMF siehe: S.126 -127  2 Faùdes D, Bahamondes L, Faùdes A, Petta CA. T-shaped IUD move vertically with endometrial growth and involution during the menstrual cycle. Contraception 1998; 57: 413-415. 3Golightly E, Gebbie AE. Low-lying or malpositioned intrauterine devices and Systems. J Fam Plann Reprod Health Care 2014; 40: 108-112 4DGGG/OEGG/SGGG (Hrsg.) (2024): S2k-Leitlinie Nichthormonelle Kontrazeption. AWMF siehe: S.135 – 136  5 Ganacharya S, Bhattoa HP, Batàr I. Ectopic pregnancy among non-medicated and cooper-containing intrauterine device unsers: a 10-year follow up. Eur J Obstet Gynecol Reprod biol 2003; 111: 78-82 6 Meirik O, Rowe PJ, Peregoudov A, Piaggio G, Petzold M. The frameless copper IUD (gyneFix) and the TCu380A IUD: results of a 8-year multicenter randomized comparative trial. Contraception 2009; 80: 133-141.

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