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Spirale einsetzen ohne Schmerzen

Das Thema Schmerzen beim Einsetzen der Spirale bewegt viele Frauen wie kaum ein anderes, wenn es um Langzeit-Verhütung mit einem IUD (Intrauterine Device) geht.1 Egal, ob dir das Einsetzen der hormonfreien Kupferkette GyneFIX®, einer klassischen Kupferspirale, einer Goldspirale, eines Kupferperlenballes oder einer Hormonspirale bevorsteht – die Spirale muss erst in die Gebärmutter gelangen, um ihre verhütende Wirkung entfalten zu können. Die gute Nachricht: Das Einsetzen der Spirale ist ohne Maßnahmen, unabhängig vom Modell, ähnlich schmerzhaft und bei richtiger Vorbereitung nahezu ohne Schmerzen möglich.

frau in gynaekologischer untersuchung bekommt eine spirale ohne schmerzen inseriert

Viele Frauen schauen dem Einlagetermin mit gemischten Gefühlen entgegen. Manche entscheiden sich sogar gegen die verlässliche Verhütung ohne Hormone – allein aus Angst vor möglichen Schmerzen während des Einsetzens der Spirale. Doch diese Sorgen müssen nicht sein! Du wirst überrascht sein, wie viele Möglichkeiten es gibt, den Eingriff so schmerzarm wie möglich zu gestalten!

Wie entstehen Schmerzen beim Einsetzen einer Spirale?

Jede Frau möchte wissen, was sie erwartet, wenn sie sich eine Spirale einsetzen lässt. Gleichzeitig gibt es online viele Horrorgeschichten und skurrile Informationen zu Schmerzen bei der IUD-Einlage, die sie bereits im Vorhinein stark verunsichern können. Dazu können wir dir erst einmal Entwarnung geben: Es ist überhaupt nicht vorhersehbar, ob du Schmerzen haben wirst. Viele Anwenderinnen einer Verhütungsspirale beschreiben den Vorgang eher als unangenehm anstatt schmerzhaft und als gut aushaltbar. Zusätzlich solltest du bedenken, dass du diese Schmerzen lediglich für einen kurzen Moment spüren wirst. Es verhält sich hier ähnlich wie mit der Angst, ein Pflaster abzuziehen, bedeutet die Angst davor ist intensiver als das eigentliche Erlebnis. Aus unserer Zufriedenheitsumfrage zur Kupferkette GyneFIX® können wir ableiten, dass die meisten Anwenderinnen die Einlage nicht als wirklich schmerzhaft einstufen. Die häufigste Antwort ist ›unangenehm und aushaltbar‹. Überzeuge dich selbst und lies hier die verschiedenen Erfahrungen von GyneFIX®-Anwenderinnen durch. 

Oft hilft es zu wissen, welche Art von Schmerzen überhaupt auftreten können. Deshalb haben wir im Folgenden alle möglichen Schmerzformen und deren Ursache einmal aufgelistet und ausführlich erklärt, um dir eine maximale Vorbereitung geben zu können.

Die Weitung des Gebärmutterhalses bei der Einlage

Für eine sichere und präzise Platzierung deiner Spirale muss deine Ärztin oder dein Arzt einen guten Zugang zur Gebärmutterhöhle haben. Bei manchen Frauen bedeutet das, dass der Gebärmutterhals vorher sanft geweitet werden muss. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen der Weitung des Gebärmutterhalses. Die Phase der Weitung dauert nur wenige Augenblicke. Wie sind die Erfahrungen bezüglich der Schmerzen beim Spirale einsetzen? Viele Frauen sind überrascht, wie schnell dieser Teil des Eingriffs vorüber ist. Denn natürlich weitet sich der Gebärmutterhals nicht wie bei einer Schwangerschaft bzw. Geburt!

Ein beruhigender Gedanke: Dein Behandlungsteam hat viel Erfahrung darin, die für dich angenehmste Methode zu wählen und den Prozess so sanft wie möglich zu gestalten.

Der angenehmste und einfachste Weg ist oft die Einlage während deiner Periode, idealerweise an einem der letzten Tage. Zu diesem Zeitpunkt hat die Natur bereits vorgearbeitet: Dein Muttermund und der Gebärmutterhalskanal sind von selbst etwas geöffnet und weicher. Viele Ärztinnen und Ärzte bevorzugen diesen Zeitpunkt, da er die sanfteste Option darstellt.

In manchen Fällen kann ein spezielles Medikament (Misoprostol) zum Einsatz kommen, dass deinen Gebärmutterhals auf natürliche Weise aufweicht2. Das macht die anschließende Einlage leichter und angenehmer. Diese Methode ist besonders schonend, da sie die körpereigenen Prozesse unterstützt.

Wenn nötig, können spezielle, sehr fein gearbeitete Instrumente zum Einsatz kommen. Diese sogenannten Hegar-Stifte sind sanft gebogene, glatte Stäbchen, die speziell für diese Aufgabe entwickelt wurden. Sie ermöglichen eine besonders kontrollierte und vorsichtige Weitung.

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Was berichten Patientinnen?

über die Schmerzen der Weitung des Gebärmutterkanals
  • ein leichtes Ziehen im Unterbauch
  • einen kurzen, krampfartigen Moment
  • das Gefühl wie bei Periodenschmerzen
  • ein leichtes Druckgefühl

Der Weg durch den Gebärmutterhals

Schmerzen beim Einsetzen einer Spirale können auch durch mechanische Reize ausgelöst werden. Bei der IUD-Insertion gibt es zwei Momente, in denen das Risiko für Schmerzen durch eine mechanische Reizung am höchsten ist. Aber keine Angst, deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe werden die Spirale behutsam einlegen. Das

  • Einführen der Spirale in den Gebärmutterhals und
  • Ausmessen der Gebärmutterhöhle mit einer Sonde.

Hierbei kann die Gebärmutterschleimhaut leicht gereizt werden, was eine Kettenreaktion auslöst:

Die Körperliche Reaktion auf mechanische Reizung Registrierung der Berührung Signale an das Gehirn Auslösen von Schutzreflexen Die Schutzreaktion führt meist zu: • Leichtem Zusammenziehen der Gebärmutter • Entstehen von leichten Krämpfen

[Text zur Grafik]

  1. Registrierung der Berührung
  2. Senden der Signale an das Gehirn
  3. Auslösen von Schutzreflexen: Die Schutzreaktionen einer mechanischen Reizung ist in den meisten Fällen ein Zusammenziehen der Gebärmutter und das Entstehen von leichten Krämpfen

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Was berichten Patientinnen?

über die Schmerzen der mechanischen Reizung
  • ein leichtes Ziehen im Unterleib, ähnlich wie bei der Periode 
  • kurze, krampfartige Empfindungen
  • ein kurzzeitiges Druckgefühl.

Freisetzung von Prostaglandinen

Hast du vielleicht schon einmal von Prostaglandinen gehört? Das sind körpereigene Botenstoffe, die eine große Rolle spielen, wenn es um die Schmerzen während der Einlage einer Spirale geht. Prostaglandine sind kleine Nachrichtenboten in deinem Körper mit verschiedenen und wichtigen Aufgaben:

  • Sie helfen bei der Regulation von Entzündungsprozessen
  • Sie können Schmerzempfindungen verstärken
  • Sie regen die Gebärmuttermuskulatur zu Kontraktionen an

Die meisten kennen diese Botenstoffe bereits von ihren monatlichen Regelschmerzen. Sie sind die Hauptverantwortlichen für die typischen Menstruationskrämpfe. Auch während einer Geburt sind sie aktiv und helfen der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen.

Während der IUD-Einlage (Kupferkette GyneFIX®, Kupferspirale, Gold-Spirale, Kupferperlenball oder Hormonspirale) reagiert deine Gebärmutter ähnlich wie während der Periode und der Geburt: Sie erhöht ihre Produktion der kleinen Botenstoffe.

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Was berichten Patientinnen?

über die Schmerzen verursacht von Prostaglandinen
  • kurzzeitige Empfindlichkeit  
  • vorrübergehendes Wärmegefühl
  • Kontraktionen, ähnlich leichter Wehen

Weitere Faktoren für Schmerzen beim Einsetzen

Eine Frage der Anatomie: Jede Gebärmutter ist ein Unikat – und genau das kann die Einlage einer Spirale für manche Frauen anspruchsvoller gestalten. Die Natur hat uns mit unterschiedlichen anatomischen Voraussetzungen ausgestattet. Bei manchen Frauen ist der Gebärmutterhals von Natur aus etwas enger angelegt, bei anderen verläuft der Gebärmutterhalskanal in einem besonderen Winkel. Auch die Position der Gebärmutter selbst kann variieren – sie kann nach vorn, hinten oder zur Seite geneigt sein. Diese anatomischen Besonderheiten sind völlig normal, können aber den Zugang zur Gebärmutter etwas herausfordernder gestalten.

Die Kupferkette GyneFIX® respektiert die Einzigartigkeit jeder Gebärmutter. Da sie frei in der Gebärmutter baumelt, passt sie sich flexibel an jede Anatomie an, verursacht weniger Reizungen und weist dadurch deutlich weniger Nebenwirkungen auf und zeigt die höchste Verträglichkeit unter den Kupferspiralen. Hier ein paar Eigenschaften und wie sie in Korrelationen mit einer Spirale harmonieren:

  • Kinderlos: Die Wissenschaft hat einen interessanten Zusammenhang entdeckt. Frauen, die noch kein Kind geboren haben, erleben die Spiralen-Einlage häufig als intensiver. Der Grund dafür liegt in der Beschaffenheit des Gebärmutterhalses, der sich bei einer Geburt bereits einmal geweitet hat und dadurch meist etwas flexibler geworden ist. Doch das bedeutet keineswegs, dass das Einsetzen einer Spirale ohne vorherige Schwangerschaft problematisch sein muss! Es bedeutet lediglich, dass du dich mit den verschiedenen unterstützenden Möglichkeiten vertraut machen solltest, um die für dich passende Vorbereitung zu wählen. 
  • Empfindsamer: Wenn du bereits bei routinemäßigen gynäkologischen Untersuchungen empfindsamer reagierst oder diese als unangenehm empfindest, dann betrachte dies Signal deines Körpers. Diese Erfahrung ist wertvoll, denn sie hilft dir, eine fundierte Entscheidung für deine Spiralen-Einlage zu treffen. In diesem Fall ist es besonders ratsam, dich nicht mit einem ›wird schon gehen‹ zufriedenzugeben. Sprich aktiv mit deinem Behandlungsteam über die verschiedenen Möglichkeiten der Schmerzlinderung – sei es eine lokale Betäubung mit dem Kanne-Applikator, die vorherige Einnahme eines schmerzlindernden Medikaments oder eine Kombination verschiedener Methoden.
  • Verspannt: Dabei spielt deine innere Verfassung eine entscheidende Rolle: Anspannung und Ängste können wie ein Verstärker für Schmerzempfindungen wirken. Wenn deine Muskulatur vor Nervosität angespannt ist, können selbst leichte Berührungen intensiver wahrgenommen werden. Es entsteht ein Kreislauf: Die Anspannung verstärkt die Wahrnehmung, was wiederum zu mehr Anspannung führen kann. Mehr zu Entspannungstechniken erfährst du hier

Schmerzen nach der Einlage: Das kannst du tun

Nach dem Einsetzen einer Spirale, egal ob Kupferkette, Kupferspirale, Goldspirale, Intrauterinball-IUB oder, wenn dir die Hormonspirale eingelegt wurde, kannst du wirklich stolz auf dich sein, denn es gehört Mut dazu, sich dieser neuen Erfahrung zu stellen. Viele Frauen kennen die Unsicherheit vor dem Eingriff – und die Erleichterung danach. Solltest du dich für die Kupferkette GyneFIX® entschieden haben, dann kannst du dich nun darüber freuen, dass sie beim Entfernen, verglichen mit Spiralen mit Festkörper, die geringsten Schmerzen verursacht und der Moment des Ziehens in den meisten Fällen kaum spürbar ist.

Die ersten Stunden und Tage nach dem einsetzen von Spiralen

Während die meisten Frauen nach der Einlage schnell in ihren Alltag zurückkehren können, spüren manche ihren Körper noch eine Weile. Manche erfahren leichte Schmierblutungen oder Schmerzen nach dem Einsetzen. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Dein Körper durchläuft gerade einen natürlichen Anpassungsprozess. Hier eine kurze Erklärung, damit du besser verstehst, was in deinem Körper gerade abläuft:

  • Dein Körper produziert verstärkt sogenannte Prostaglandine – das sind Botenstoffe, die Gebärmutterkrämpfe auslösen (mehr dazu findest du im vorherigen Abschnitt)
  • Diese Botenstoffe sind eigentlich deine Helfer, denn sie sorgen dafür, dass sich deine Gebärmutter zusammenzieht und sich an die neue Situation anpassen kann
  • Die Krämpfe oder Unterbauchschmerzen, die du spürst, sind also ein Zeichen dafür, dass dein Körper aktiv dabei ist, sich auf die Spirale einzustellen

Die Kupferkette GyneFIX® ist deutlich kleiner als herkömmliche Spiralen. Dadurch muss sich deine Gebärmutter weniger stark anpassen, was zu einer geringeren Ausschüttung von Prostaglandinen und damit zu weniger Krämpfen führt.

Wie lange bleiben die Schmerzen Risiken?

Ist die Spirale eingelegt, dauert die Anpassungsphase individuell lang. So könnte die Zeit nach der Einlage aussehen:

  • Einige Frauen spüren bereits nach wenigen Stunden nichts mehr
  • Bei anderen können leichte Beschwerden 1 bis 2 Tage andauern
  • In seltenen Fällen kann die Anpassung auch einige Tage in Anspruch nehmen

Wann solltest du eine Frauenarztpraxis aufsuchen?

In den meisten Fällen sind die Beschwerden harmlos und gehen von allein vorüber. Ist deine Spirale schmerzhaft noch längere Zeit nach dem Einsetzen, dann kann dies ein Hinweis auf Inkompatibilität hinsichtlich der Form und Größe deiner Gebärmutter sein. Sollten deine Beschwerden nicht nachlassen oder sich gegebenenfalls verstärken, solltest du einen Termin bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen vereinbaren.  Das Gleiche gilt für folgende Symptome:

  • Starke Schmerzen, die sich nicht bessern
  • Fieber über 38°C
  • Ungewöhnlich starken Blutungen
  • Wenn du dir einfach unsicher bist

So kannst du Schmerzen beim Einsetzen vorbeugen

Nun kommen wir zu der wichtigsten Frage: Wie kannst du möglichen Schmerzen vorbeugen, sodass sie gar nicht erst entstehen?
Die Frage ist etwas komplexer. Einerseits, weil es keine Einheitsantwort gibt und andererseits, weil es inzwischen eine rege Anzahl an Möglichkeiten gibt. Du musst keine Angst vor unerträglichen Schmerzen haben. Mit der richtigen Vorbereitung und einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt kann die Einlage deutlich angenehmer verlaufen. Hast du dich für die Kupferkette GyneFIX® als zukünftige Verhütungsmethode entschieden, solltest du dich gezielt an eine GyneFIX®-Ärztin oder einen GyneFIX®-Arzt wenden. Diese sind speziell geschult und das Spiralen einsetzen verläuft, nach den Rückmeldungen der Anwenderinnen, meistens mit wenig Schmerzen.

Schmerzlindernde Methoden: Wichtige Informationen

Du musst mögliche Schmerzen bei der Einlage deiner Spirale nicht einfach hinnehmen. Die moderne Medizin bietet heute verschiedene effektive Möglichkeiten, um die Einlage so angenehm wie möglich zu gestalten. Viele Frauen wissen gar nicht, wie viele unterstützende Optionen für ein schmerzfreies Legen einer Verhütungsspirale zur Verfügung stehen. Niemand kennt deinen Körper so gut wie du selbst. Du weißt am besten, ob du empfindsam auf Untersuchungen reagierst und welche Erfahrungen du bisher bei gynäkologischen Eingriffen gemacht hast. Außerdem kannst du am besten einschätzen, was dir in so einer Situation guttut und was nicht.  Diese wertvollen Erfahrungen sind der Schlüssel zu einer für dich optimalen Vorbereitung. Nutze dieses Wissen, um gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt den bestmöglichen Weg zu finden.

Im Folgenden findest du alle medizinischen Methoden für das möglichst schmerzfreie Einsetzen einer Spirale, mit oder ohne Hormone:

Lokalanästhesie

Das Ziel der Lokalanästhesie ist es, den Gebärmutterhals sowie das umliegende Gewebe zu betäuben, um die Schmerzen während des Einsetzens der Spirale zu verringern. Dafür wird zunächst der Gebärmutterhals und der äußere Bereich der Vagina gründlich desinfiziert. Danach wird ein Betäubungsmittel verabreicht. Es gibt verschiedene Arten an Betäubungsmitteln: Injektion vs. Gel oder Spray – wir werden auf alle Methoden noch einmal zurückkommen.
Danach sollte eine Wartezeit eingehalten werden, um sicherzustellen, dass die Anästhesie ihre maximale Wirkungskraft entfaltet hat. Wenn alles gut gelaufen ist, spürst du dann beim Legen des IUDs maximal einen leichten Druck – oder Krampfgefühl, ohne erhebliche Schmerzen.

Eine Form des Lokalanästhetikum ist die Injektion eines Betäubungsmittels direkt in den Gebärmutterhals. Der Vorteil hierbei ist, dass dadurch eine tiefe Betäubung entsteht. Das Mittel wirkt relativ schnell, verursacht jedoch kurzzeitig einen leichten Einstichschmerz.

Die Dentalspritze – Ein sanfterer Weg zur lokalen Betäubung
Die Wahl des richtigen Instruments kann einen großen Unterschied bei der Schmerzlinderung machen. Die Dentalspritze, ursprünglich aus der Zahnmedizin, bietet einige bemerkenswerte Vorteile gegenüber klassischen medizinischen Spritzen bei der IUD-Einlage:
Eine feinere und präzisere Anwendung für eine bessere Kontrolle, mehr Komfort. Die Dentalspritze ermöglicht durch ihr durchdachtes, ergonomisches Design eine besonders sanfte und gezielte Betäubung:

  • Die extrem feine Nadel minimiert den Schmerz beim Einstich
  • Die präzise Dosierung erlaubt eine optimal kontrollierte Injektion
  • Das umliegende Gewebe wird maximal geschont
  • Der gleichmäßige Druck reduziert Unwohlsein während der Injektion

Ein Tipp für dich!
Obwohl die Dentalspritze deutliche Vorteile bietet, wird sie bei der IUD-Einlage bisher nicht standardmäßig eingesetzt. Sprich deshalb aktiv mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber:

  • Frag nach den Möglichkeiten der lokalen Betäubung
  • Erwähne die Vorteile der Dentalspritze
  • Besprich gemeinsam, ob diese Option für dich in Frage kommt

Die Verwendung einer Dentalspritze kann zu einer deutlich angenehmeren Einlageerfahrung beitragen. Eine offene Kommunikation mit deinem Behandlungsteam ist der beste Weg, die für dich optimale Form der Schmerzlinderung zu finden.

PCB-(Parazervikale Blockade-) Anästhesie

Die PCB-Anästhesie ist eine bewährte Methode der Lokalanästhesie, die generell bei gynäkologischen Eingriffen erfolgreich eingesetzt wird. Das Besondere an dieser Form der örtlichen Betäubung ist, dass das Anästhetikum in mehreren kleinen Dosen und an bestimmten Positionen (den sogenannten 4-Uhr- und 8-Uhr oder auch 3-Uhr 9-Uhr Positionen) injiziert wird. Damit wird nicht nur das Schmerzempfinden des Gebärmutterhalses, sondern auch das der angrenzenden Gebärmutterschichten blockiert.
Die Wirkung hält in der Regel für eine Dauer von ca. 30 – 60 Minuten an.

PCB Parazervikale-Blockade Anaesthesie

[In der Abbildung ist eine Vulva mit PCB-Anästhesie zu sehen. Die Punkte zeigen die Injektionspositionen. Wie bei einer Uhr wird das Anästhetikum entweder um 4-Uhr und 8-Uhr oder um 3-Uhr und 9-Uhr injiziert.]

Lidocain ist ein lokales Betäubungsmittel. Die positive Wirkung ist wissenschaftlich gut belegt – besonders eindrucksvoll durch eine aktuelle Studie aus Thailand, bei der Frauen nach der Anwendung von 10%igem Lidocain-Spray deutlich weniger Schmerzen während der Einlage empfanden.1

Lidocain als Spray (10 %)Lidocain als Gel (2 %)
  • Wirkt bereits nach etwa drei Minuten
  • Einfach anzuwenden
  • Schnell wirksam
  • Wird 5 bis 7 Minuten vor der Einlage angewendet
  • Besonders hilfreich bei engem Gebärmutterhals
  • Gut geeignet für sensible Patientinnen

Lidocain wirkt gezielt dort, wo es gebraucht wird, ohne deinen gesamten Körper zu belasten. Obwohl die hohe Verträglichkeit durch Studien bestätigt ist, sollte vor der Anwendung sorgfältig geprüft werden, ob bei dir eine Allergie gegen Lidocain vorliegt.

Praktische Tipps für das Lidocain Spray

Möchtest du Lidocain für die Einlage deiner Spirale nutzen? Hier die wichtigsten Schritte:

  1. Sprich vorab mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber
  2. Besorge dir das Spray oder Gel rechtzeitig in der Apotheke
  3. Plane einen Vorlauf von einigen Tagen ein, da nicht jede Apotheke Lidocain vorrätig hat
  4. Bring das Präparat zu deinem Einlagetermin mit

Denk daran: Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer möglichst entspannten Einlage. Die kleine Investition in ein Lidocain-Präparat kann einen großen Unterschied für dein Wohlbefinden während des Eingriffs machen.

Vollnarkose

Eine Vollnarkose für die Einlage der Spirale ist zwar nicht der übliche Weg, kann aber in bestimmten Situationen eine sinnvolle Option sein. Eine Vollnarkose wird meist nur in besonderen Fällen angeboten, zum Beispiel bei

  • stark ausgeprägter Angst vor dem Eingriff,
  • Frauen, die sehr schmerzempfindlich sind und
  • anatomischen Besonderheiten, die die Einlage erschweren.

Die Narkose wird über eine Vene eingeleitet, und du schläfst sanft ein. Ein erfahrenes Team überwacht dich während der gesamten Zeit. Die eigentliche Einlage erfolgt, während du schlafend und völlig schmerzfrei bist. Im Aufwachraum wirst du betreut, bis die Narkose vollständig abgeklungen ist. Für den Rest des Tages solltest du dich von jemandem nach Hause begleiten und betreuen lassen, da noch Müdigkeit oder Schwindel auftreten können.

Obwohl die Vollnarkose eine schmerzfreie Erfahrung ermöglicht, birgt sie auch Risiken, wie etwa Kreislaufprobleme, Übelkeit und seltenere Komplikationen wegen der Anästhesie. Daher wird sie meist nur dann empfohlen, wenn andere schmerzlindernde Methoden, wie Lokalanästhesie oder orale Schmerzmittel, nicht ausreichen oder kontraindiziert sind. Merke: Du solltest eine Narkose nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie birgt Risiken und in seltenen Fällen kann sie kurzfristige, mittelfristige oder sogar langfristige Auswirkungen auf deine kognitive Leistung haben. Hier findest du einen gut recherchierten Beitrag zu Narkosen und deren Risiken.

Dämmerschlaf mit Propofol

Eine mögliche schmerzlindernde Maßnahme für dich kann die Sedierung mit Propofol sein. Dabei handelt es sich um einen sogenannten ›Dämmerschlaf‹, der dir die Prozedur deutlich angenehmer macht. Propofol ist ein modernes Narkosemittel, das dich in einen Halbschlaf versetzt. Du bleibst bei Bewusstsein, aber dein Schmerzempfinden wird stark reduziert. Das Beste daran? Du fühlst dich wie in Trance und die Zeit vergeht wie im Flug. Es sprechen viele Punkte für eine Sedierung mit Propofol:

  • Deutlich weniger Schmerzen beim Einsetzen der Spirale
  • Reduzierte Angst vor dem Eingriff
  • Schnelles Aufwachen ohne ›Kater‹-Gefühl
  • Ideal für Angstpatientinnen oder besonders schmerzempfindliche Frauen

Wie bei einer Narkose wird auch hier der Wirkstoff Propofol über eine Vene verabreicht. Es muss demnach zuerst ein Zugang an deinen Arm gelegt werden. Da Propofol schnell wirkt, wirst du bereits innerhalb weniger Sekunden in einen Dämmerzustand eintreten und dein Schmerzempfinden wird deutlich reduziert sein. Das Einsetzen der Spirale wirst du höchstwahrscheinlich gar nicht mitbekommen, da du entspannt schläfst. Nach ein paar Minuten, dann, wenn alles vorbei ist, wirst du wieder aufwachen, zu dir kommen und fit sein.

Praktische Tipps für den Dämmerschlaf

Mit der Propofol-Sedierung kannst du deinen Eingriff ganz entspannt angehen. Sprich einfach mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt darüber – gemeinsam kann er dich auch noch einmal beraten. Nach dem Eingriff solltest du nur folgende Punkte beachten:

  • Du brauchst eine Begleitperson für den Heimweg
  • 24 Stunden lang darfst du kein Fahrzeug lenken

Ibuprofen

Eine bewährte und einfache Methode ist die präventive Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen vor dem Eingriff. Es ermöglicht dir, Schmerzen während der Einlage einzudämmen bzw. entgegenzuwirken.
Wie wirkt Ibuprofen? Erinnerst du dich an die Prostaglandine, von denen wir bereits gesprochen haben? Diese körpereigenen Botenstoffe sind hauptverantwortlich für mögliche Schmerzen während der Einlage. Ibuprofen ist hier dein cleverer Helfer: Es bremst die Entstehung dieser Botenstoffe schon im Vorfeld und nimmt dadurch möglichen Schmerzen ihre Kraft, noch bevor sie richtig entstehen können. Dabei hat Ibuprofen gleich zwei positive Wirkungen:

  • Es lindert Schmerzen und
  • verhindert Entzündungsreaktionen.

Praktische Tipps für die Einnahme von Ibuprofen

Damit du bestmöglich von der Wirkung profitierst, hier die wichtigsten Informationen zur Einnahme:

  • Zeitpunkt: Etwa eine Stunde vor der Einlage
  • Dosis: 400 bis 600 mg, das entspricht einer bis anderthalb Tabletten.

Merke: Sprich die Einnahme vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab. Sie kennen deine persönliche Situation am besten und können dir die optimale Dosierung empfehlen.

Cytotec und Arthotec

Hierbei handelt es sich um Medikamente, die den Gebärmutterhals weicher und zugänglicher machen. Damit sollen Schmerzen während der Einlage entgegengewirkt werden. Zwei bekannte Präparate sind Cytotec und Arthotec, die beide den Wirkstoff Misoprostol enthalten. Misoprostol ist ein synthetisch hergestelltes Analogon des Prostaglandins E1, das hauptsächlich in der Gynäkologie und Geburtenhilfe zur Reifung des Gebärmutterhalses eingesetzt wird.

Beachte: Cytotec ist in Deutschland seit 2021 nicht mehr erhältlich. Die Entscheidung zur Marktrücknahme basiert auf einer kritischen Bewertung möglicher Risiken durch die Arzneimittelbehörde. Besonders der Einsatz im gynäkologischen Bereich wurde aufgrund von Nebenwirkungen kontrovers diskutiert.

Misoprostol sorgt als synthetisches Prostaglandin für die Reifung des Gebärmutterhalses (Zervixreifung), was normalerweise ein wichtiger Schritt des Geburtsprozesses ist. Reifung bedeutet in diesem Fall, dass der Gebärmutterhals weicher und weiter wird.

Studien zeigen, dass Misoprostol effektiv darin ist, die Zervixreifung zu unterstützen und Schmerzen während der IUD-Einlage zu reduzieren. Die Anwendung von Misoprostol hat sich als sicher erwiesen, wobei mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Durchfall auftreten können.

Diese Nebenwirkungen können auftreten:

  • Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
  • Krämpfe und Bauchschmerzen
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • In seltenen Fällen Fieber und Schüttelfrost
  • Manchmal verstärkte Gebärmutterkontraktionen

IUD-Applikator Dr. Kanne

Eine besonders clevere Entwicklung für eine schmerzarme Spiralen-Einlage ist der Kanne IUD-Applikator. Dieses von Dr. Kanne entwickelte Instrument ist ein wahres Wunderwerk und wurde speziell für eine schmerzfreie IUD-Insertion entwickelt. Der innovative Applikator macht die lokale Betäubung noch präziser und ermöglicht so eine Spirale einsetzen ohne Schmerzen. Was macht den Kanne-Applikator so besonders? 

Die Vorteile

  • Platziert das Betäubungsgel genau da, wo es wirken soll
  • Ermöglicht eine präzise Messung der Gebärmutter
  • Konzipiert als hygienisches Einmalinstrument

Der Ablauf

  1. Deine Ärztin oder dein Arzt führt das Betäubungsgel mit dem Applikator präzise in den Gebärmutterhals ein
  2. Nach einer kurzen Wartezeit entfaltet das Gel seine betäubende Wirkung.
  3. Spirale wird (schmerzfrei) eingesetzt

Besonders hilfreich bei Frauen,

  • die empfindsam auf Schmerzen reagieren
  • die  große Angst vor dem Eingriff haben
  • die eine besonders sanfte Einlage wünschen

Wie kommst du an den Kanne-Applikator?

Der Kanne-Applikator wird von der Firma Kamed-Gyn vertrieben und ist für gynäkologische Praxen erhältlich. Wenn du dich für diese sanfte Einlagemethode interessierst, sprich zunächst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Sie können dir Auskunft darüber geben, ob sie bereits mit dem Kanne-Applikator gearbeitet haben. Weitere Informationen auch zu den Bestellmöglichkeiten findest du auf der offiziellen Website von Kamed-Gyn.

Entspannungstechniken und mentale Vorbereitung

Neben medizinischen Maßnahmen gibt es viele natürliche Wege, das Einsetzen der Spirale entspannter und angenehmer zu gestalten. Diese mentalen und körperlichen Techniken können dir als Frau helfen, ruhiger und zuversichtlicher in die Situation zu gehen.

>> Slide einmal nach links, um dir die verschiedenen Entspannungstechniken anzuschauen.

Fazit - Hand aufs Herz

Der wichtigste Punkt, wenn es um die Linderung von Schmerzen beim Einsetzen der Spirale geht, ist: Du entscheidest, denn du kennst deinen Körper und dein Schmerzempfinden am besten. Es ist deine Einlage und du solltest dich wohl und sicher dabei fühlen können. Trotzdem ist jede Schmerzwahrnehmung individuell. Methoden, die bei anderen anschlagen, müssen bei dir nicht den gleichen Effekt haben. Daher ist es so wichtig, sich bei der Entscheidung auf deine persönlichen Erfahrungen zu stützen. Lass deine Entscheidung für eine bestimmte Methode der Schmerzlinderung nicht von den Kosten abhängen. Eine positive Erfahrung bei der Einlage ist eine Investition in dein Wohlbefinden. Ob lokale Betäubung, beruhigende Medikamente oder begleitende Techniken – wähle das, was dir am meisten Sicherheit und Komfort gibt.

Du hast heute mehrere Methoden zur Schmerzlinderung kennengelernt. Scheue dich nicht, alle verfügbaren Optionen mit deinem Behandlungsteam zu besprechen. Deine Ärztin oder dein Arzt wird deine Wünsche ernst nehmen und dich bei deiner Entscheidung unterstützen. Denn das Ziel ist klar: Eine möglichst angenehme Erfahrung. Hast du ähnliche Bedenken beim Spirale entfernen, so möchten wir dir schon jetzt die Angst davor nehmen, dass das Entfernen in den allermeisten Fällen als sehr unproblematisch empfunden wird!

Mit unserem Praxisfinder kannst du die Option ›Einlagekomfort-Leistung‹ auswählen. So findest du genau die Ärztin oder den Arzt, die oder der bestimmte schmerzlindernde Maßnahmen anbietet und kannst dort einen Termin buchen. Und am Ende des Tages ist doch tatsächlich am wichtigsten, dass du nicht mit der Spirale Schmerzen hast, oder? Und diese schmerzfreie und sicher verhütete Zeit sind immerhin bis zu 10 Jahre!

Quellen

1ASPIVIX SA. (2023). Ergebnisse der ADVANCE Women-Studie: Eine randomisierte Vergleichsstudie zur Schmerzreduktion bei der Einlage von Intrauterinpessaren mit Carevix™ und einem herkömmlichen Zervix-Tenaculum. In Contraception. Verfügbar unter: https://www.aspivix.com/de/aspivix-erhaelt-die-ce-zulassung-fuer-carevix/

2Hofmeyr GJ, Gülmezoglu AM, Pileggi C. Vaginal misoprostol for cervical ripening and induction of labour. Cochrane Database of Systematic Reviews 2010, Issue 10. Art. No.: CD000941. DOI: 10.1002/14651858.CD000941.pub2