Verhütungsring absetzen
Du möchtest gerne den Verhütungsring absetzen, er wird auch Hormonring oder Vaginalring bezeichnet, und fragst dich, welches Verhütungsmittel stattdessen für dich geeignet wäre. Wir bieten dir hier einen kurzen Überblick darüber, was du beachten solltest und welche alternativen hormonfreien Verhütungsmethoden dir zur Verfügung stehen.
So wirkt der Verhütungsring
Der Verhütungsring (Hormonring) ist ein hormonelles Verhütungsmittel und enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Die Wirkung gleicht der Kombinationspille. Geeignet ist der Verhütungsring vor allem für Frauen mit chronischen Erkrankungen, die zu Resorptionsstörungen führen, wie beispielsweise Morbus Crohn. In diesem Fall kann ein orales Verhütungsmittel wie die Pille nicht wirksam vor einer Schwangerschaft schützen. Außerdem erfordert die Anwendung eines Hormonrings etwas weniger Aufmerksamkeit als die tägliche Einnahme der Pille, da die Anwenderin nur zweimal im Monat an den Verhütungsring denken muss. Der weiche Kunststoffring hat einen Durchmesser von 54 mm und wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt, wo er kontinuierlich Hormone freisetzt. Nach 21 Tagen wird der Ring entfernt und es folgt eine 7-tägige Pause.
Der Ring darf
- zum Geschlechtsverkehr entnommen und
- muss nach maximal 3 Stunden wieder eingesetzt werden,
um weiterhin sicher vor einer Schwangerschaft zu schützen. Wie genau der Hormonring wirkt, erfährst du jetzt:
Die Hormone, die im Verhütungsring (Hormonring) enthalten sind, unterbinden, dass Eizellen in deinen Eierstöcken vorbereitet und freigesetzt werden. Deine monatliche Blutung ist daher auch keine normale Menstruationsblutung, sondern eine Abbruchblutung. Während der Anwendung des Hormonrings erlebst du also eine sogenannte Entzugsblutung, die durch den Rückgang der Hormone in deinem Körper ausgelöst wird.
(Hormonring) Verhütungsring absetzen
Vor allem in den letzten Jahren häufen sich die Berichte und Studien über Nebenwirkungen, die in Verbindung mit dem Verhütungsring stehen. Diese Nebenwirkungen können von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit nennt als mögliche Nebenwirkungen:
- Übelkeit,
- Schwindel,
- Kopfschmerzen,
- Stimmungsschwankungen,
- sexuelle Lustlosigkeit,
- depressive Verstimmungen,
- ein Spannungsgefühl in den Brüsten sowie
- Zwischenblutungen in den ersten Monaten der Anwendung,
- Scheidenentzündungen und
- vermehrter Ausfluss.¹
Diese Beschwerden können in unterschiedlichen Stärken oder auch gar nicht auftreten. Häufig führen aber gerade diese Nebenwirkungen dazu, dass Frauen, die mit dem Verhütungsring verhüten, sich für einen Wechsel entscheiden oder ganz auf Hormone verzichten möchten. Weiterhin haben einige Frauen Angst, den Ring unbemerkt zu verlieren oder das rechtzeitige Einsetzen zu vergessen, und befürchten dadurch eine herabgesetzte Wirksamkeit des Hormonrings.
Hormonelle Verhütungsmittel und Nebenwirkungen
Wir möchten kurz darauf eingehen, dass hormonelle Verhütungsmittel allgemein häufig Hand-in-Hand gehen mit Nebenwirkungen, die sich ganzheitlich auswirken. Ist das der Fall, so wird von systemischen Nebenwirkungen gesprochen. Dass orale Kontrazeptiva wie die Pille den ganzen Körper beeinflussen, ist bekannt, denn viele Anwenderinnen klagen über negative Auswirkungen auf Psyche, Haut, Haar, Körpergewicht, Gemüt und vieles mehr. Doch auch hormonelle Verhütungsmittel, die darauf ausgerichtet sind, nicht systemisch zu wirken, nehmen durchaus Einfluss auf andere Bereiche deines Körpers und deiner Gesundheit.
Mehr dazu kannst du im Abschnitt Wirkt (doch nicht) nur lokal ?! unseres Artikels Hormonspirale oder Kupferspirale nachlesen.
Dass das Absetzen eines jeden Verhütungsmittels, dass mit Hormonen schützt, also gewisse Nebenwirkungen birgt ist gut nachvollziehbar. Fühl dich dennoch ermutigt, den Schritt zu gehen, wenn du dich unter deiner aktuellen Verhütungsmethode nicht wohlfühlst! Ein Wechsel, egal ob zu einer anderen hormonellen Verhütungsmethode oder einer Variante ohne Hormone wie die Kupferkette GyneFIX® werden dir auf lange Sicht guttun und deine Lebensqualität nachhaltig verbessern. Lass dich gerne zusätzlich zu der Beratung mit einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt von unserem Verhütungsmittel-Vergleich inspirieren:
Alle wichtigen Informationen zu Symptomen, körperlichen Veränderungen und Tipps für die Umstellungsphase und was du erwarten kannst, findest du in unserem ausführlichen Artikel ›Pille absetzen Nebenwirkungen – Was erwartet mich?‹
Was muss ich beim Absetzen des Hormonrings beachten?
Viele Frauen möchten heutzutage bewusster und im Einklang mit ihrem natürlichen Zyklus verhüten und suchen eine Verhütung ohne Hormone.
Generell gibt es keine genauen Regeln für das Verhütungsring absetzen (Hormonring). Wann der beste Zeitpunkt ist, hängt tatsächlich von deiner individuellen Situation ab. Um den optimalen Zeitpunkt für dich bestimmen zu können, solltest du dir vorab ein paar Grundfragen stellen:
Warum möchte ich den Verhütungsring absetzen?
Du leidest unter starken Nebenwirkungen? Dann solltest du tatsächlich über das Absetzen des Verhütungsrings nachdenken. Wichtig ist hier, dass du dir Gedanken über deine zukünftige Verhütung machst, bevor du den Hormonring weglässt! Am besten besprichst du deine Nebenwirkungen mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt und ihr leitet gemeinsam das Absetzen des Verhütungsmittels ein. Um sicherzugehen, dass du keine Verhütungslücke hast, solltest du mit dem Absetzen bis zu 5 Tage nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr abwarten.
Du machst dir Sorgen, dass die Anwendung des Hormonrings gesundheitliche Auswirkungen auf deinen Körper und Gesundheit haben könnte? Tatsächlich kann die regelmäßige Anwendung des Verhütungsrings dazu führen, dass sich das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöht. Dazu gehören:
- Thrombose,
- Herzinfarkt,
- Schlaganfall und
- bestimmte Krebserkrankungen
Der Verhütungsring erhöht also durchaus die Wahrscheinlichkeit, anderweitige gesundheitliche Probleme zu entwickeln. Es ist daher nicht unüblich, dass die Sorge um die eigene Gesundheit der Grund für einen Wechsel der Verhütungsmethode ist. Wichtig ist auch hier, dass du dir vor dem Absetzen Gedanken um deine künftige Verhütung machen solltest.
Wenn du schwanger werden möchtest und einen Kinderwunsch hast, solltest du dir bewusst machen, dass es bis zu einigen Monaten dauern kann, bis dein Hormonhaushalt und dein natürlicher Zyklus wiederhergestellt sind. Demzufolge kann es auch etwas dauern, bis sich eine Schwangerschaft einstellt. Den Hormonring kannst du bedenkenlos direkt absetzen.
Wie möchte ich stattdessen verhüten?
Die Beantwortung dieser Frage wird dir dabei helfen, deine Auswahl erheblich einzugrenzen. In diese Entscheidung spielen Aspekte wie Gesundheit und persönliche Präferenzen eine wichtige Rolle. Generell sollte dir bewusst sein, dass dieser Entschluss sehr vielschichtig ist und meistens nicht einfach beantwortet werden kann.
Die hormonelle Verhütung hat meistens eine hohe Sicherheit und kann sich in bestimmten medizinischen Fällen wie z.B. Endometriose positiv auf Beschwerden, dein Blutungsmuster und dein Wohlempfinden auswirken. Dennoch verursacht die hormonelle Verhütung wie mit der Pille und auch der Hormonspirale häufig systemische Nebenwirkungen und birgt auf eine lange Anwendungszeit hin gewisse Gesundheitsrisiken.
Die hormonfreie Verhütung kann mindestens genauso sicher sein: Mehr dazu in unserem Artikel ›Pearl-Index: Verlässlichkeit von Verhütungsmitteln erklärt‹. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass sie eine natürliche Körpererfahrung ermöglicht. Oft besteht der Wunsch nach einer körperbewussten Verhütungsmethode, die im Einklang mit dem natürlichen Zyklus funktioniert. In diesem Fall bieten sich Verhütungsmethoden wie eine Kupferspirale, darunter auch die Kupferkette GyneFIX® sowie Barrieremethoden (Kondom, Diaphragma) als Ergänzung zur natürliche Familienplanung an.
Eine umfassende Beratung mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt kann dir dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.
Bei der Suche nach einer passenden Verhütungsmethode solltest du dich fragen, wie viel Aufwand du bereit bist, für deine Verhütung aufzubringen. Meistens ist diese Frage eng mit deinem Lebensstil verknüpft.
Verhütungsmethoden mit wenig Aufwand wie die Kupferkette GyneFIX® bieten dir den Vorteil, dass du nicht täglich und bei jedem Geschlechtsverkehr daran denken musst. Viele schätzen ein fit-and-forget Prinzip, besonders dann, wenn man eher einen hektischen Lebensalltag hat.
Verhütungsmethoden mit mehr Eigeninitiative wie die NFP-Methoden, aber auch die Verwendung von Kondomen oder dem Diaphragma, benötigen Disziplin und Sorgfalt. Hier spielen Planung und eine stetige Aufmerksamkeit eine große Rolle. Ein regelmäßiger und zuverlässiger Lebensstil ist für diese Methoden von Vorteil. Manche Frauen berichten, dass sie den höheren Aufwand und die intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/ Partnerschaft als positiv wahrnehmen.
Wichtig bei dieser Entscheidung ist, dass du dich ehrlich fragst, wie viel Bequemlichkeit du brauchst und wie intensiv du dich zukünftig mit deinem Zyklus auseinandersetzen möchtest. Zusätzlich spielt auch die aktuelle Lebenssituation eine große Rolle.
Das eigene Sexualleben ist sehr persönlich und wird von jedem unterschiedlich gestaltet. Bei wechselnden Partnern spielen jedoch der gesundheitliche Aspekt und die Frage nach der Verantwortung eine etwas größere Rolle. Das liegt daran, dass das Risiko für Infektionen davon abhängt, mit wie vielen verschiedenen Personen eine Frau und ihr Partner Sexualkontakte haben. Deshalb kommt in diesem Fall zusätzlich zum Verhütungsaspekt noch der eigene gesundheitliche Schutz hinzu. Bis heute ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel, das in dieser Hinsicht eine gewisse Sicherheit bieten kann. Darum solltest du zu deinem Schutz immer zusätzlich mit Kondom verhüten!
Bedenke allerdings, dass eine Verhütung ausschließlich auf Kondomen basierend keine hohe verhütende Sicherheit bietet. Es ist daher sinnvoll, das Kondom als ergänzende zu einer bereits bestehenden Verhütungsmethode zu verwenden.
Heutzutage gewinnt auch die Beziehung zwischen unserem Verhalten und der ökologische Vertretbarkeit immer mehr an Bedeutung. Viele wünschen sich nach nachhaltigen Standards handeln und entscheiden zu können. Wiederverwendbare Verhütungsmittel wie eine Hormonspirale oder Kupferspirale oder ein Diaphragma können da mit ihrer Langwirksamkeit punkten. Spielt das Thema Nachhaltigkeit für dich eine große Rolle, solltest du auf hormonelle Verhütungsmethoden eher verzichten. Hormone zählen auch als Abfallprodukt und landen meistens im natürlichen Wasserkreislauf, da sie über unsere Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können. Die Verwendung von Kondomen produziert generell viel Müll und kommt oft nicht ohne Tierversuche aus, allerdings gibt es auch hier Ansätze und Marken, die Alternativen schaffen und tierversuchsfrei und vegan herstellen.
Am besten schneidet jedoch die Kupferkette GyneFIX®, eine Kupferspirale, Goldspirale und die natürliche Familienplanung (NFP) ab. Bei den IUDs (Intrauterine Devices) überzeugt vor allem auch die lange Anwendungszeit. Die Kupferkette kann einmal eingesetzt, je nach GyneFIX® Modell, bis zu 5 oder sogar 10 Jahre ohne Sicherheitsverlust angewendet werden.
¹familienplanung.de: Der Verhütungsring (Vaginalring). Online verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/der-verhuetungsring/ (abgerufen am 22.05.2025).