Verhütungspflaster absetzen
Was muss ich beachten?
Du möchtest gerne das Verhütungspflaster absetzen und fragst Dich, welches Verhütungsmittel statt des Verhütungspflasters für Dich geeignet wäre? Wir bieten Dir hier einen kurzen Überblick darüber, was Du beachten solltest und welche alternativen Verhütungsmethoden Dir zur Verfügung stehen.
Was ist das Verhütungspflaster und wie wirkt es?
Das Verhütungspflaster ist ein hormonelles Verhütungsmittel, welches auf die Haut aufgeklebt wird. Es enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Die regelmäßige Aufkleben des Verhütungspflasters alle 7 Tage führt zu folgender verhütender Wirkung:
Die Hormone, die in dem Verhütungspflaster enthalten sind, unterbinden, dass Eizellen in Deinen Eierstöcken vorbereitet und freigesetzt werden. Deine monatliche Blutung tritt während der 7-tägigen pflasterfreien Woche pro Monat auf und ist keine normale Menstruationsblutung. Während dieser Pflasterpause erlebst du eine sogenannte Entzugsblutung, die durch den Rückgang der Hormone aus dem Verhütungspflaster in deinem Körper ausgelöst wird und meist schwächer und kürzer ist als eine natürliche Menstruation.
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Warum das Verhütungspflaster absetzen?
Vor allem in den letzten Jahren häufen sich die Berichte und Studien über Nebenwirkungen, die in Verbindung mit der Verwendung des Verhütungspflasters stehen. Diese Nebenwirkungen können von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nennt als mögliche Nebenwirkungen: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, sexuelle Lustlosigkeit oder ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Die Nebenwirkungen sind vergleichbar mit denen der Kombi-Pille.
Die Beschwerden können in unterschiedlichen Stärken oder auch gar nicht auftreten. Häufig führen aber gerade diese Nebenwirkungen dazu, dass Frauen, die das Verhütungspflaster verwenden, sich für einen dafür entscheiden darauf zu verzichten und das Verhütungsmittel wechseln möchten.
Was muss ich beim Verhütungspflaster Absetzen beachten?
Viele Frauen möchten heutzutage bewusster und im Einklang mit ihrem natürlichen Zyklus verhüten und diesen nicht mit Hormonen beeinflussen oder unterdrücken. Online lassen sich deshalb immer mehr Bericht über das Verhütungspflaster absetzen und die individuellen Erfahrungen damit finden.
Generell gibt es keine genauen Regeln für das Absetzen des Verhütungspflasters. Wann der beste Zeitpunkt ist, hängt tatsächlich von Deiner individuellen Situation ab. Um den optimalen Zeitpunkt für Dich bestimmen zu können, solltest Du Dir vorab ein paar Fragen stellen:
Fragen, die Du Dir vor dem Verhütungspflaster absetzen stellen solltest
Warum möchte ich das Verhütungspflaster absetzen?
Du leidest unter starken Nebenwirkungen? Dann solltest Du tatsächlich über ein Absetzen des Hormonpflasters nachdenken. Wichtig ist hier, dass Du Dir Gedanken über Deine weitere Verhütung machst. Am besten besprichst Du Deine Nebenwirkungen mit Deinem Frauenarzt/ Deiner Frauenärztin. Wenn Du das Verhütungspflaster absetzen möchtest, kann Er/ Sie Dich hingehend alternativer Verhütungsmethoden beraten und Dir möglicherweise ein anderes Verhütungsmittel verschreiben. Um sicherzugehen, dass Du keine Verhütungslücke hast, solltest Du mit Absetzen bis zu 5 Tage nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr abwarten.
Du machst Dir Sorgen, dass die Verwendung des Verhütungspflasters gesundheitliche Auswirkungen auf Deinen Körper und Gesundheit haben könnte? Tatsächlich kann die regelmäßige Hormonaufnahme des Körpers dazu führen, dass sich das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöht. Dazu gehören:
Thrombose, Herzinfarkt, Schlaganfall und bestimmte Krebserkrankungen
Es ist daher nicht unüblich, dass die Sorge um die eigene Gesundheit der Grund für das Absetzen des Verhütungspflasters ist.
Wichtig ist auch hier, dass Du Dir vor dem Absetzen Gedanken um Deine künftige Verhütung machen solltest. Um sicherzugehen, dass Du keine Verhütungslücke hast, solltest Du mit dem Absetzen bis zu 5 Tage nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr abwarten.
Wenn Du schwanger werden möchtest, solltest Du Dir überlegen, mit einer Einnahme von Folsäure-Präparaten anzufangen. Folsäure ist sehr wichtig für die gesunde Entwicklung eines Kindes und wird unter dem Hormonpflaster schlecht vom Körper aufgenommen. An sich ist es so, dass der Schutz vor einer Schwangerschaft abfällt sobald das Verhütungspflaster mehr als 24 Stunden von der Haut gelöst ist. Du solltest Dir jedoch bewusst machen, dass es bis zu einigen Monaten dauern kann, bis Dein Hormonhaushalt und Dein natürlicher Zyklus wieder hergestellt ist. Demzufolge kann es auch etwas dauern, bis sich eine Schwangerschaft einstellt. Das Verhütungspflaster kannst Du bedenkenlos direkt absetzen und loslegen!
Wie möchte Ich anstatt des Verhütungspflasters verhüten?
Aufgrund der Nebenwirkungen oder aus dem Wunsch heraus nach einer mehr natürlicheren Lebensweise suchen immer mehr Frauen eine alternative Verhütung zum Hormonpflaster. Die Suche nach einer Verhütungsmethode ist eine sehr persönliche und besonders heutzutage fällt es vielen Frauen schwer, eine passende Methode für sich zu finden. Dabei war das Angebot noch nie so groß wie heute.
Obwohl die Wahl von vielen individuellen Faktoren abhängt, gibt es ein paar Grundfragen, die Dir bei der Wahl helfen können und zumindest Deine Auswahl etwas eingrenzen:
Die Beantwortung dieser Frage wird Dir dabei helfen, Deine Auswahl erheblich einzuschränken. In diese Entscheidung spielen Aspekte wie Gesundheit und persönliche Präferenzen eine wichtige Rolle. Generell sollte Dir bewusst sein, dass dieser Entschluss sehr vielschichtig ist und meistens nicht einfach beantwortet werden kann.
Die hormonelle Verhütung hat meistens eine hohe Sicherheit und kann sich in bestimmten medizinischen Fällen wie z.B. Endometriose positiv auf Beschwerden und Dein Wohlempfinden auswirken. Dennoch verursacht die hormonelle Verhütung häufig Nebenwirkungen und birgt auf eine lange Anwendungszeit hin gewisse Gesundheitsrisiken.
Die hormonfreie Verhütung kann auch sehr sicher sein. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass sie eine natürliche Körpererfahrung ermöglicht. Oft besteht der Wunsch nach einer körperbewussten Verhütungsmethode, die im Einklang mit dem natürlichen Zyklus funktioniert. In diesem Fall bieten sich Verhütungsmethoden wie Kupferspirale, Barrieremethoden (Kondom, Diaphragma) und natürliche Familienplanung an. Allerdings erfordern manche dieser Methoden (NFP und Barrieremethoden) eine größere Aufmerksamkeit und mehr Zeit. Mehr dazu in unserem zweiten Abschnitt.
Eine umfassende Beratung mit Deinem Frauenarzt/ Deiner Frauenärztin kann Dir dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.
Bei der Suche nach einer passenden Verhütungsmethode solltest Du Dich fragen, wie viel Aufwand Du bereit bist, für Deine Verhütung aufzubringen. Meistens ist diese Frage eng mit Deinem Lebensstil verknüpft.
Verhütungsmethoden mit wenig Aufwand wie zum Beispiel eine Kupferspirale bieten Dir den Vorteil, dass Du nicht täglich und bei jedem Geschlechtsverkehr daran denken muss. Viele schätzen ein fit-and-forget Prinzip, besonders dann, wenn man eher einen hektischen Lebensalltag hat.
Verhütungsmethoden mit mehr Eigeninitiative sind zum Beispiel NFP-Methoden, aber auch die Verwendung von Kondomen oder dem Diaphragma benötigen ein aktives Bewusstsein. Hier spielt Planung und eine stetige Aufmerksamkeit eine große Rolle. Ein regelmäßiger und zuverlässiger Lebensstil ist für diese Methoden von Vorteil. Manche Frauen berichten, dass sie den höheren Aufwand und die intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/ Partnerschaft als positiv wahrnehmen.
Wichtig bei dieser Entscheidung ist, dass Du Dich ehrlich fragst, wie viel Bequemlichkeit Du brauchst und wie intensiv Du Dich zukünftig mit Deinem Zyklus auseinandersetzen möchtest. Zusätzlich spielt auch die aktuelle Lebenssituation eine große Rolle.
Das eigene Sexualleben ist sehr persönlich und wird von jedem unterschiedlich gestaltet. Bei wechselnden Partnern spielen jedoch der gesundheitliche Aspekt und die Frage nach der Verantwortung eine etwas größere Rolle.
Das liegt daran, dass das Risiko für Infektionen davon abhängt, mit wie vielen verschiedenen Personen eine Frau und ihr Partner Sexualkontakte haben. Deshalb kommt in diesem Fall zusätzlich zum Verhütungsaspekt noch der eigene gesundheitliche Schutz hinzu. Bis heute ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel, das in dieser Hinsicht eine gewisse Sicherheit bieten kann. Darum solltest du zu Deinem Schutz zusätzlich noch mit Kondom verhüten.
Bedenke allerdings, dass eine Verhütung ausschließlich auf Kondomen basierend keine hohe verhütende Sicherheit bietet. Es ist daher sinnvoll, das Kondom als ergänzende, zu einer bereits bestehenden Verhütungsmethode zu verwenden.
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