Verhütung mit GyneFIX® und Myomen der Gebärmutter - geht das?
Myome (Uterusmyom, Myom der Gebärmutter) sind gutartige (nicht-krebs) Tumoren der Gebärmutter und betreffen sehr viele Frauen: Tatsächlich bis zu 70 % aller Frauen im gebärfähigen Alter entwickeln im Laufe ihres Lebens Myome der Gebärmutter. Aber keine Panik, das Ganze hört sich wesentlich schlimmer an, als es ist! Denn die meisten Frauen spüren von einem Uterusmyom nichts. Allerdings leidet etwa jede dritte Betroffene unter Beschwerden. Zu Myom Symptomen können ungewöhnlich starken oder unregelmäßigen Monatsblutungen, Eisenmangel bis hin zur Anämie zählen und eine betroffene Frau wird durch das Wachstum eines Myoms in der Gebärmutter in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.

Inhaltsverzeichnis
- Warum verursachen Myome in der Gebärmutter Beschwerden?
- Myom Symptome und Beschwerden
- Myome – welche Typen gibt es?
- Myom-Größe, Wachstum und Entfernung
- Welche Therapiemöglichkeiten für Myome der Gebärmutter gibt es?
- Myome und Schwangerschaft
- Kupferkette GyneFIX® und Myome: Wann ist sie geeignet?
- Kann die Kupferkette Myome verursachen?
- Wie beeinflussen Myome die Kupferkette und umgekehrt?
- Was sind alternative Verhütungsmethoden bei Myomen?
- Myome Selbstheilung durch selbst behandeln?
- Empfehlung für Frauen mit Myomen zur Verhütung
- Fazit
Warum verursachen Myome in der Gebärmutter Beschwerden?
Myome können die Struktur und Funktion der Gebärmutter verändern. Sie beeinflussen die Blutgefäße und das Gewebe der Gebärmutter, was zu verstärkten und verlängerten Blutungen führen kann. Auch die Fähigkeit der Gebärmutter, sich nach der Regelblutung zusammenzuziehen, kann durch Uterusmyome gestört werden. Das Risiko für starke Blutungen steigt, wenn die Myome die Oberfläche der Gebärmutterschleimhaut vergrößern oder die Blutgefäße erweitern. Besonders, wenn der Uterus durch das Wachstum mehrerer Myome deutlich vergrößert ist (uterus myomatosus), kann dies zu Beschwerden führen, allerdings muss es das nicht zwingend.
Myom Symptome und Beschwerden
Myome können sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen, je nach Größe und Lage. Häufige Myom Symtome:
- Blutungsstörungen: Viele Frauen berichten, dass das Myom blutet oder die Myomblutung nicht aufhört. Besonders submuköse Myome führen oft zu starken oder verlängerten Regelblutungen, die manchmal schwer zu stoppen sind.
- Bauchumfang und Blähbauch: Ein größeres Myom kann den Bauchumfang vergrößern oder zu einem Blähbauch durch Myom führen. Auch ein optisch dickerer Bauch kann die Folge sein.
- Myom Symptom Gewichtszunahme: Ein Myom in der Gebärmutter (Uterus) kann zu einer Gewichtszunahme führen – allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Zunahme des Körperfetts, sondern um das zusätzliche Gewicht der Myome selbst sowie mögliche Begleiterscheinungen wie Wassereinlagerungen und einen vergrößerten Bauchumfang.
- Schmerzen: Schmerzen können auftreten, besonders wenn ein Myom sehr groß ist oder platzt.
- Weitere Symptome: In seltenen Fällen kann ein Myom am Eierstock oder ein schnell wachsendes Myom auftreten.
Myome - welche Typen gibt es?
Es gibt verschiedene Myom-Typen, wie das subseröse Myom (an der Außenseite der Gebärmutter), das submuköse Myom (unter der Gebärmutterschleimhaut), das intramurale Myom (in der Muskelschicht) und das gestielte Myom. In seltenen Fällen kann ein bösartiges Myom (Sarkom) entstehen, dies ist aber sehr selten. Die Behandlung und Verhütung sollte immer individuell an die Beschwerden, deine Lebensphase und deine Wünsche als Frau angepasst werden.
Myom-Größe, Wachstum und Entfernung
Myome können sehr unterschiedlich groß werden – von wenigen Millimetern bis zu 10 cm oder mehr. Ein plötzlich schnelles Wachstum kann auf ein schnell wachsendes Myom hindeuten, das ärztlich abgeklärt werden sollte, um ein bösartiges Myom auszuschließen. Ob ein Myom entfernt werden muss (Myom wann entfernen, Myom entfernen ab welcher Größe) hängt von Beschwerden, Größe und Kinderwunsch ab. Häufige Gründe für eine Operation sind starke Blutungen, Schmerzen oder ein sehr großes Myom.
Welche Therapiemöglichkeiten für Myome der Gebärmutter gibt es?
Du erkennst die beschriebenen Symptome wieder oder vermutest, selbst an einem Uterusmyom zu leiden? Selbstverständlich fragst du dich nun, was du tun kannst.
Zunächst einmal sollte die Verdachtsdiagnose bestätigt werden und andere Krankheiten oder Ursachen ausgeschlossen werden. Mithilfe einer gynäkologischen Tastuntersuchung und Ultraschall (Sonografie) kann deine Vermutung ausgeschlossen oder bestätigt werden. Bei unklaren Befunden oder speziellen Fragestellungen kann anschließend eine weitere Bildgebung (MRT) veranlasst werden, um die Diagnose zu sichern und die spätere Behandlung (evtl. eine OP) optimal planen zu können. Die Behandlung richtet sich nach den individuellen Beschwerden, der Größe und Lage der Myome, deinem Alter und persönlichen Wünschen – zum Beispiel, ob du den Wunsch nach einer Schwangerschaft hast oder deine Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Natürlich gilt wie immer die oberste Regel: Du musst dich mit der Behandlung wohlfühlen und deine Bedürfnisse stehen im Vordergrund!
1. Medikamentöse Behandlung
- Nicht-hormonelle Mittel: Schmerzmittel wie Ibuprofen (NSAIDs) können die Blutung etwas verringern.
- Hormonelle Mittel: Die Pille (Kombinierte orale Kontrazeptiva) kann die Blutung oft abschwächen, hat aber meist keinen Einfluss auf die Größe der Myome. Besonders wirksam ist das Levonorgestrel-haltige Intrauterinsystem (Hormonspirale), das die Blutung deutlich reduzieren kann. Allerdings besteht bei größeren Myomen ein erhöhtes Risiko, dass die Spirale abgestoßen wird.
- Spezielle Medikamente: Selektive Progesteronrezeptor-Modulatoren und GnRH-Analoga können im Verlauf der Therapie die Myome verkleinern und die Blutung stoppen. Sie werden meist zeitlich begrenzt eingesetzt, da sie Nebenwirkungen haben können.
- Neuere Therapien: Orale GnRH-Antagonisten sind moderne Medikamente, die gezielt die Hormonproduktion hemmen und so die Beschwerden lindern. Sie können auch längerfristig angewendet werden, oft in Kombination mit einer sogenannten Add-back-Therapie (niedrig dosierte Hormone zum Schutz vor Nebenwirkungen).
2. Chirurgische und radiologische Verfahren
- Myomektomie: Die operative Entfernung der gutartigen Tumore ist besonders für Frauen mit Kinderwunsch geeignet. Die Gebärmutter bleibt erhalten. Der Eingriff kann über verschiedene Wege erfolgen (z. B. durch die Scheide, minimal-invasiv durch die Bauchdecke).
- Hysterektomie: Die vollständige Entfernung der Gebärmutter ist eine endgültige Lösung für Frauen ohne Kinderwunsch, wenn andere Therapien nicht helfen.
- Uterusarterienembolisation (UAE): Hierbei werden die Blutgefäße, die das Myom versorgen, verschlossen. Das Myom schrumpft daraufhin.
Muss eine Kupferkette/Kupferspirale für ein OP wegen Myomen entfernt werden?
Ob eine Kupferkette (GyneFIX®) oder eine Kupferspirale bei einer operativen Entfernung von Myomen der Gebärmutter entfernt werden muss, hängt von der Art des Eingriffs und der Lage der Myome ab:
Bei operativen Eingriffen, die die Gebärmutterhöhle betreffen (z. B. Myomentfernung durch die Scheide und Gebärmutterhals), wird in der Regel empfohlen, die Kupferspirale oder Kupferkette vorher zu entfernen. Das liegt daran, dass das Verhütungsmittel den Zugang behindern oder während des Eingriffs beschädigt werden könnte. In der Praxis wird die Spirale meist vor der Operation entfernt und kann nach erfolgreicher Behandlung wieder neu eingesetzt werden.
Bei Myomen, die außerhalb der Gebärmutterhöhle liegen (z. B. subseröse Myome), ist eine Entfernung der Kupferspirale oder Kupferkette meist nicht zwingend notwendig, sofern der operative Zugang die Gebärmutterhöhle nicht betrifft.
3. Behandlung von Eisenmangel und Blutarmut
Starke Blutungen führen häufig zu Eisenmangel oder Anämie. Eine gezielte Eisengabe – als Tabletten oder Infusion – kann helfen, die Symptome wie Müdigkeit und Schwäche zu lindern. Hier empfehlen wir, wie so oft, eine ausführliche Beratung mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen.
Myome und Schwangerschaft
Viele Frauen fragen sich, ob eine Schwangerschaft mit Myom möglich ist. Meist ist eine Schwangerschaft trotz Myom möglich, aber große oder ungünstig gelegene Myome können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Risiko für Komplikationen erhöhen.
„Besonders bei Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen die Myome zu unternehmen. Zwar sind Myome nicht unbedingt ein Hindernis für eine Schwangerschaft, aber je nach Größe und Lokalisation können sie doch zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit und erhöhten Risiken in der Schwangerschaft führen.” (Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard, Herausgeberin von www.netzwerk-frauengesundheit.com)
Kupferkette GyneFIX® und Myome: Wann ist sie geeignet?
GyneFIX®-Kupferkette ist eine einfache hormonfreie Verhütungsmethode, die im oberen Teil der Gebärmutterwand verankert wird. Sie ist besonders für Frauen geeignet, die keine Hormone vertragen oder keine hormonelle Verhütung wünschen.
Wieso GyneFIX®?
- klein und filigran
- geringer bis kein Störfaktor (die meisten Frauen spüren sie gar nicht!)
- hohe Sicherheit
- kein Verrutschen: durch Fixierung geringeres Ausstoßungsrisiko als für Spiralen mit Kunststoffkörper (Hormonspirale, Kupferspirale, Gold-Spirale)
- hormonfrei
- Langzeitverhütung bis zu 10 Jahre
Kann ich GyneFIX® mit einem Myom verwenden?
- Submuköse Myome (unter der Gebärmutterschleimhaut):
→ Absolute Kontraindikation! Hier sollte die Kupferkette nicht verwendet werden, weil sie Blutungen verstärken kann und die Einlage erschwert ist. - Intramurale Myome (in der Muskelschicht):
→ Je nach Lage und Größe problematisch. Ab etwa 2–3 cm Größe kann die Verankerung schwierig sein, Blutungen können sich verstärken. Manchmal ist in solchen Fällen eine Operation sinnvoll. Falls du betroffen bist, spreche ausführlich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über deine individuelle Lage und erkundige dich auch nach professionellem Rat oder Alternativen. - Subseröse Myome (an der Außenseite der Gebärmutter):
→ Kein Problem für die Kupferkette! Diese Myome beeinflussen die Einlage und Wirkung nicht. - Allgemein:
→ Vor der Einlage solltest du immer eine gründliche gynäkologische Untersuchung (Ultraschall) erfolgen lassen, um die genaue Lage und Größe der Myome sowie die Dicke der Gebärmutterwand zu bestimmen. Die Wand sollte mindestens 11 mm dick sein, damit die Kette sicher verankert werden kann. Folglich muss ein Myom nicht zwingend ein Ausschlusskriterium (auch Kontraindikation genannt) für eine hormonfreie Verhütung mit der GyneFIX®-Kupferkette sein. Nach gründlicher Untersuchung deines persönlichen Falls und deinen Wünschen kann sich durchaus für die Kupferkette trotz Myome entschieden werden.
Kann die Kupferkette Myome verursachen?
Nein!! Nach aktuellem Stand gibt es keinen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass die GyneFIX®-Kupferkette das Entstehen von Myomen fördert.
- Der chirurgische Faden und der Knoten der Kupferkette lösen keinen Reiz aus, der Myome wachsen lässt.
- Wenn nach der Einlage Myome entdeckt werden, waren diese meist schon vorher vorhanden und sind nur nicht aufgefallen.
- Das Risiko, dass die Kupferkette Myome verursacht, ist also nicht gegeben.
- Die Kupferionen wirken lokal in der Gebärmutter und verursachen eine leichte Entzündungsreaktion, die Spermien abtötet.
- Dieser Mechanismus hat keinen Einfluss auf Hormone oder Zellwachstum – die Hauptursachen für Myome (Östrogen, Genetik).
Wie beeinflussen Myome die Kupferkette und umgekehrt?
- Blutungsstörungen: Frauen mit Myomen haben oft schon stärkere Regelblutungen. Die Kupferkette kann diese Blutungen weiter verstärken, besonders bei submukösen oder größeren intramuralen Myomen. Dabei ist es allerdings wichtig zu erwähnen, dass nicht die Kupferkette selbst starke Regelblutungen auslöst, sondern die Kombination aus einem Myom und der Kupferkette möglicherweise die Blutung verstärkt.
- Verankerung: Myome im Bereich der Gebärmutterwand, wo die Kette verankert wird, können die Einlage erschweren oder dazu führen, dass die Kupferkette nicht sicher hält. In diesem Fall solltest du dich mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen nach einer geeigneteren Verhütungsmethode umsehen.
- Expulsionsrisiko: Das Risiko, dass die Kupferkette oder andere Spiralen von der Gebärmutter ausgestoßen werden, ist bei Frauen mit Myomen erhöht, besonders bei Blutungsstörungen oder verformter Gebärmutterhöhle.
- Keine Myominduktion: Die Kupferkette verursacht keine Myome und beeinflusst deren Wachstum nicht.
Was sind alternative Verhütungsmethoden bei Myomen?
- Hormonelle Spirale (Levonorgestrel-IUD): Kann Blutungen und Schmerzen reduzieren, ist aber bei stark verformter Gebärmutterhöhle oder großen submukösen Myomen oft nicht geeignet.
- Kombinierte hormonelle Verhütung (Pille, Vaginalring, Pflaster): Kann Blutungen verringern, ist aber kein Schutz vor Myomwachstum. Es gibt keine klare Empfehlung für oder gegen die Anwendung bei Myomen. Die bekannten Nebenwirkungen von hormonellen Verhütungsmethoden können selbstverständlich auch hier auftreten und zusätzliches Unbehagen auslösen.
- Gestagenhaltige Methoden: Können Blutungen reduzieren, aber auch Nebenwirkungen haben.
- Kupfer-IUD (Spirale): Wird bei Myomen wegen des hohen Risikos für stärkere Blutungen und Ausstoßung meist nicht empfohlen.
- Medikamentöse Therapien: Es gibt spezielle Medikamente zur Behandlung von Myomen, die auch einen empfängnisverhütenden Effekt haben können (z. B. GnRH-Antagonisten wie Relugolix oder Linzagolix).
Myome Selbstheilung durch selbst behandeln?
„Natürliche Heilmethoden haben Ihren Platz dann, wenn die Patientin bereit ist, durch Veränderung ihres Lebensstils bei der Verkleinerung der Myome mitzuhelfen.“(Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard, Herausgeberin von www.netzwerk-frauengesundheit.com)
- Lebensstil: Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung, wenig tierische Produkte und Alkohol, sowie ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel können das Wachstum von Myomen günstig beeinflussen.
- Phytotherapie: Bestimmte Pflanzenstoffe (z. B. aus grünem Tee, Leinsamen, Frauenmantel) können unterstützend wirken, sind aber kein Ersatz für eine medizinische Therapie.
- Stressreduktion und Darmgesundheit: Auch diese Faktoren können einen positiven Einfluss auf das Myomgeschehen haben.
Empfehlung für Frauen mit Myomen zur Verhütung
- Submuköse Myome: Keine Kupferkette, andere Methoden wählen.
- Intramurale Myome: Nur nach individueller Abwägung und Untersuchung – bei größeren Myomen meist nicht empfohlen.
- Subseröse Myome: Kupferkette ist möglich.
- Starke Blutungen: Kupferkette meist nicht sinnvoll, da sie Blutungen verstärken kann.
- Allgemein: Immer eine gynäkologische Untersuchung machen lassen und gemeinsam mit der Ärztin/dem Arzt die beste Verhütungsmethode auswählen. Du entscheidest, was sich für dich am besten anfühlt und was zu dir passt!
- Darüber hinaus bieten viele Universitätskliniken, wie die Uniklinik Köln, Myomzentrum: Universitätsklinikum Heidelberg, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden oder das Marienhospital Stuttgart, spezielle Myomzentren und -sprechstunden an. Dort kannst du dir umfassende, professionelle Unterstützung und Rat einholen.
Fazit:
Die GyneFIX®-Kupferkette ist eine sichere, hormonfreie Verhütungsmethode, aber nicht bei allen Myomarten geeignet. Sie verursacht keine Myome. Bei Myomen ist eine individuelle Beratung und ärztliche Kontrolle besonders wichtig, um die passende Verhütung für dich zu finden.
Quellen und Fachartikel:
“Natürliche Heilmethoden bei Myomen” (FRAUENARZT Gynäkologie 03-2023); “Myome, was, wann, wie behandeln? Ein Update” (gyn, VerfasserIn: Dr. med. Kathrin Haßdenteufel, Priv.-Dozent. Dr. med. Fabian Riedel)
“Wie Sie Myome vermeiden oder selbst heilen können” (Prof. Dr. Ingrid Gerhard | Aug. 29, 2018)