Eisenmangel in der Schwangerschaft
Eisenmangel gehört zu den häufigsten Nährstoffmängeln weltweit1, und Frauen in der Schwangerschaft sind besonders betroffen. In dieser besonderen Lebensphase steigt der Eisenbedarf deines Körpers erheblich. Um die Gesundheit von dir und deinem Baby zu schützen, ist es wichtig, rechtzeitig gegenzusteuern. In diesem Artikel erfährst du, was Eisenmangel in der Schwangerschaft bedeutet, wie du die Symptome erkennst und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um Eisenmangel zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis
• Eisenmangel in der Schwangerschaft
• Eisenmangel? Das sind mögliche Ursachen.
• Hast du einen Eisenmangel – Symptome bei Frauen
• Warum ist Eisen in der Schwangerschaft so wichtig?
• Eisenmangel in der Schwangerschaft vermeiden – was kannst du tun?
• Wie unterstütze ich meine Eisenwerte mit meiner Ernährung?
Eisenmangel in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft benötigt dein Körper zusätzliches Eisen, um das wachsende Baby zu versorgen und die erhöhte Menge an roten Blutkörperchen zu unterstützen. Liegt der Eisenbedarf bei einer erwachsenen Frau ab (19 Jahren) bei ungefähr 16 mg am Tag, kann dies während der Schwangerschaft auf rund 27 mg ansteigen2. In manchen Fällen verdoppelt sich der Bedarf sogar. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) empfiehlt daher eine Eisenzufuhr von 30 mg am Tag, um einem möglichen Eisenmangel während der Schwangerschaft vorzubeugen. Die Folgen eines Eisenmangels können oft dramatisch sein, denn generell erhöht sich dein Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft, wie z. B. Frühgeburten, Wachstumsverzögerungen oder sogar Fehlgeburten3. Deshalb ist es wichtig, den Eisenstatus regelmäßig zu überprüfen und frühzeitig zu handeln.
Warum DU während der Schwangerschaft mehr Eisen benötigst.
Deine Blutmenge steigt während der Schwangerschaft um 30bis 50 % an
Das zusätzliche Blut ist notwendig, um deinen sowie den Körper deines wachsenden Babys ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Eisen wird für die Produktion von Hämoglobin benötigt – dem Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert. Mehr Blut bedeutet also, dass auch mehr Hämoglobin und damit mehr Eisen benötigt wird.
Dein Baby braucht das Eisen für sein Wachstum
Für seine eigene Blutbildung sowie die Entwicklung lebenswichtiger Organe braucht dein Baby Eisen. Im letzten Trimester ist der Eisenbedarf besonders hoch, da das Baby Eisenreserven für die ersten Lebensmonate anlegt. Muttermilch enthält von Natur aus wenig Eisen.
Dein Körper braucht Eisen für die Entwicklung der Plazenta
Die Plazenta ist ein temporäres Organ, das während der Schwangerschaft gebildet wird, um dein Baby mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen.
Eisenmangel? Das sind mögliche Ursachen.
Eisenmangel in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit, denn auch unabhängig von einer Schwangerschaft tritt dieser Nährstoffmangel bei Frauen häufig ein. Tatsächlich zeigen Studien, dass bereits 75 % der nicht schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter die empfohlene tägliche Eisenmenge gar nicht erst erreichen4. Auf Dauer führt die verringerte Aufnahme von Eisen dann zu einem niedrigen Eisenwert.
Mögliche Ursachen dafür sind:
- starke Menstruationsblutungen
- unzireichende Eisenaufnahme
- erhöhter Eisenbedarf während Schwangerschaft, Stillen und der Periode
- Resorptionsstörungen (Schwierigkeiten, das aufgenommene Eisen über die Nahrung zu verwerten)
- ernährungsbedingte Faktoren (Kalzium, Phytinsäure, tee und Kaffee hemmen die Eisenaufnahme)
- erbliche Ursachen
Hast du einen Eisenmangel - Symptome bei Frauen
Du glaubst, du hast einen Eisenmangel? Ein Mangel an Eisen kann sich schleichend entwickeln und oft schwer zu erkennen sein, da die Symptome unspezifisch sind und leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden können. Es ist jedoch wichtig, auf die Signale deines Körpers zu achten, da ein unbehandelter Eisenmangel nicht nur deine Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann. Zu den typischen Anzeichen, die auf einen Eisenmangel hinweisen können, gehören:
- ständige Müdigkeit und Erschöpfung
- blasse Haut und brüchige Nägel
- Schwindel und Kopfschmerzen
- Konzentrationsprobleme und eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Herzklopfen oder ein unregelmäßiger Herzschlag
- Kälteempfindlicheit
- häufiges Fieber
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Warum ist Eisen in der Schwangerschaft so wichtig?
Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das für die Produktion von Hämoglobin – dem Protein in den roten Blutkörperchen – benötigt wird. Hämoglobin transportiert Sauerstoff zu deinen Organen und Geweben sowie zu deinem Baby. Wenn du zu wenig Eisen hast, leidet auch dein Sauerstofftransport. Dein Körper und dein Baby können dann nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt werden, was zu Müdigkeit und Erschöpfung führt und sogar das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöht. Mehr Tipps für die Schwangerschaftszeit erhältst du bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Eisenmangel in der Schwangerschaft vermeiden - was kannst du tun?
✓ Eisenreiche Ernährung: Eine ausgewogene und eisenreiche Ernährung ist der erste Schritt, um einem Eisenmangel vorzubeugen. Zu den eisenhaltigen Lebensmitteln gehören rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Spinat, Vollkornprodukte und Nüsse. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, kannst du Vitamin C-haltige Lebensmittel wie Orangen, Paprika oder Zitronen in deine Mahlzeiten einbauen. Verzichte gleichzeitig auf Lebensmittel, die die Eisenaufnahme hemmen, wie z. B. Kaffee, Tee oder Milchprodukte.
✓ Regelmäßige Blutkontrollen: Deine Ärztin oder dein Arzt sollten in regelmäßigen Abständen deinen Eisenstatus überprüfen. Besonders wichtig ist der Ferritin-Wert, der die Eisenspeicher in deinem Körper anzeigt. Eine Kontrolle des Hämoglobinspiegels allein reicht oft nicht aus, um einen Eisenmangel frühzeitig zu erkennen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass Eisenmangel bei Schwangeren durch ärztlich begleitete Bluttests erkannt und überwacht wird.
✓ Eisensupplemente: Falls ein Eisenmangel diagnostiziert wird, kann deine Ärztin oder dein Arzt eine gezielte Supplementierung empfehlen. Diese sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um eine Überdosierung und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Zu viel Eisen kann nämlich ebenso schädlich sein wie zu wenig. Achte darauf, die Präparate gemäß den Anweisungen einzunehmen, am besten auf nüchternen Magen und in Kombination mit Vitamin C, um die Aufnahme zu maximieren.
✓ Frühzeitig handeln: Je früher ein Eisenmangel erkannt und behandelt wird, desto besser kannst du gesundheitlichen Komplikationen vorbeugen. Besonders in der Schwangerschaft ist es wichtig, regelmäßig deinen Eisenwert überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass dein Körper ausreichend versorgt ist.
Wie unterstütze ich meine Eisenwerte mit meiner Ernährung?
Um deinen Eisenbedarf in der Schwangerschaft zu decken, solltest du sowohl Häm-Eisen als auch Nicht-Häm-Eisen in deine Ernährung integrieren. Häm-Eisen, das aus tierischen Quellen stammt, wird besonders gut vom Körper aufgenommen. Gute Quellen hierfür sind:
- rotes Fleisch wie Rind, Lamm und Wild
- Geflügel wie Huhn und Pute
- Fisch wie Thunfisch, Sardinen und Lachs
Diese Lebensmittel liefern nicht nur Eisen, sondern auch wertvolle Proteine und andere Nährstoffe, die für die Schwangerschaft wichtig sind.
Pflanzliche Lebensmittel liefern Nicht-Häm-Eisen, das etwas schwieriger vom Körper verwertet wird, aber dennoch eine wichtige Rolle spielt. Gute pflanzliche Quellen sind:
- Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen
- grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Mangold
- Nüsse und Samen, besonders Kürbiskerne und Sesam
- Vollkornprodukte wie haferflocken, Quinoa und Vollkornbrot
Da Nicht-Häm-Eisen nicht so effizient aufgenommen wird wie Häm-Eisen, kannst du die Eisenaufnahme verbessern, indem du diese Lebensmittel zusammen mit Nahrungsmitteln reich an Vitamin C konsumierst. Vitamin C hilft deinem Körper, das pflanzliche Eisen besser zu verwerten. Kombiniere also eisenhaltige Mahlzeiten mit:
- Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen und Grapefruits
- Paprika, besonders rote und gelbe Paprika
- Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl
Vermeide es dabei, viel Tee, Kaffee oder Milchprodukte zu konsumieren, da diese die Eisenaufnahme hemmen können. Achte darauf, diese Getränke entweder eine Stunde vor oder nach den Mahlzeiten zu genießen.
Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass du deinen Eisenbedarf in der Schwangerschaft deckt und die Gesundheit von dir und deinem Baby unterstützt.
Quellen
¹LabunskyyVMetal.Selenoproteins: molecular pathways and physiologlcal roles. Physiol Rev 2014;94(3): 739-77
²Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: Eisen. Verfügbar unter:https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/ (Zugriff am 21.10.2024)
³Birkelbach, D., Kisters, K., & Classen, H. G. (2024). Eisenstatus in Schwangerschaft und Stillzeit. Gyne, 1(2024), 37-38.
⁴Larini A et al. Mitochondrial Artions of Thyroid Hormone. Compr Ptiysiol 2016; 6(4); 1591-607